[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 22

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K.F. beurkundet ein Urteil seines Kammergerichtes von 1465 April 23, das an seiner Statt unter dem Vorsitz des röm. Kanzlers Bf. Ulrichs von Passau1 mit unsern und den rechtgelerten und des Reichs lieben getrewenin der Angelegenheit der Appellation seines Dieners Paul Krabat gegen ein vor dem Stadtgericht zu Salzburg wider diesen und für den Salzburger Bürger Ruprecht Semler ergangen war und durch den Kardinal und Eb. von Salzburg Burkhard und dessen Räte verfolgt wurde. Der Kaiser verkündet im vorliegenden urteilbrief, es sei nach clag, antwurt, red und widerrede beider Parteien zu recht erkannt worden, daß Semler an Krabat gemäß dessen vorgebrachtem geltbrieff 138 fl. ung. zu bezahlen schuldig sei.

Originaldatierung:
Am newnden tag des monatz may (nach Kop.).
Kanzleivermerke:
KVr: A.m.d.i. Udalricus ep(iscop)us Patavien(sis) cancellarius (nach Kop., unden auf spacium desselben kaiserlichen urteilbriefs).

Archival History/Literature

Org. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert, dem Notariatsinstrument zufolge handelte es sich bei dessen Vorlage um eine gecollacionierte ware coppyen und abgeschrifft eins keiserlichen urteillbriefs, der Corroboratio des Inserts zufolge mit unserm keiserlichen anhangunden ing(e)sigel. – Kop.: Inseriert im Notariatsinstrument2 des öff. Notars von ksl. Gewalt des Bistums Basel Johann Siglin (Sigelin) von Thann im HHStA Wien (Sign. AUR sub dato 1465 V 9), Perg., Notarszeichen3. Lit.: Milbradt, Parteien S. 125 mit Anm. 2 (mit Bezug auf das Jahr 1472); zur Streitsache Krabat contra Salzburg/Semler vor allem Protokoll- und Urteilsbücher 1 S. 111 n. 179, S. 290 n. 785, S. 169 n. 368, S. 219 n. 536; ebd. 3 S. 1087 (Verfahrensnummer 111)4; zur Person Krabats Heinig, Friedrich III./1 S. 294 Anm. 688 und S. 722.

Footnotes

  1. 1Zu dessen Vorsitzperiode am Kammergericht (1464 bis ca. 1469) Lechner, Reichshofgericht S. 109f.; Protokoll- und Urteilsbücher 1 S. 2ff.
  2. 2Um den Sinnzusammenhang zu vereinfachen, wurde die Reihenfolge der in dem genannten Notariatsinstrument inserierten Urkunden (siehe nn. 70 und 71) unwesentlich modifiziert, und das Regest des obengenannten Urteilsbriefes, der das letzte Insert bildet, an den Anfang gestellt.
  3. 3Die Datierung des Notariatsinstruments ist aufgrund der Ausführungen des obengenannten Notars nicht eindeutig: Am einundzwentzigisten tag des monatz septembris hatte ein reyttender botte des Kaisers, Bartholomäus von Rietheim, genannt Springer, die drei an Ruprecht Semler gerichteten Urkunden K.F.s. (nn. 69, 70, 71) zu seinen handen, dem Notar versprochen, die Briefe Semler persönlich oder zu huße und zu hoffe zu insynuieren und zu verkünden. Daraufhin verlangte Krabat im Beisein der Zeugen Bernhard von Loe, baccalarius, und Jakob Thomas aus Frankfurt im Haus des ksl. Hof-Prokurators Arnold vom Loe in Wiener Neustadt ein Notariatsinstrument. Darnach am zwölfte(n) tag des monats octobris kamen Paul Krabat und der Bote wieder zu dem Notar, und der Bote schwor bey seinem eyde, daß er die drei Urkunden in Semlers hause und hoffe verkündet und Semlers Ehefrau in dessen Abwesenheit am sand Michels abend nechstvergangen der do was der achzehentage des monadts septembers (eigentlich 1465 September 28) überantwortet habe, und zwar im Beisein des Friedel, Diener des Eb.s von Salzburg, und des swager(s) Paul Krabats. Daraufhin verlangte Krabat von dem Notar ein Notariatsinstrument, das in Wiener Neustadt im Beisein der Zeugen Bernhard von Loe und Johannes Königstein aus Heidelberg ausgestellt wurde.
  4. 4Aus den Jahren 1472 bis 1474 ist eine Streitsache zwischen Krabat und der Stadt Salzburg überliefert, der ein Rechtsstreit Krabats mit Semler zugrundelag, der schließlich zur Ächtung Semlers führte (Juni 1474); Datenbank zur Gerichtsbarkeit Friedrichs III. (wie n. 51 Anm. 3), Kommissionsnn. 1209, 1213, 1214; siehe des weiteren Heinig, Taxregister 1 nn. 1431, 1744, 1950, 1951, 2237 (alle für 1472) und n. 2680 (für 1473). Noch 1474 September 4 beauftragte K.F. Eb. Bernhard von Salzburg mit der Schlichtung des Streites zwischen Krabat und Semler; Datenbank zur Gerichtsbarkeit Friedrichs III. (wie oben), Kommissionsn. 1345.

Registereinträge

Nachträge

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Cite as:

[RI XIII] H. 22 n. 69, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1465-05-09_1_0_13_22_0_69_69
(Accessed on 29.03.2024).