Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Nachtrag von Thomas Schmid, eingereicht am 01.12.2009.

Die Urkunde ist in Bern nicht nachweisbar. Alexander Ludwig von Wattenwyls „Urkundensammlung“ (Burgerbibliothek Bern, Mss.h.h.I.29 und I.34) enthält lediglich Abschriften und Regesten. Tatsächlich lautet der Beleg in Hormayrs Archiv (genauer: Archiv für Geographie, Historie, Staats- und Kriegskunst) auch nur: „Wattenwyl. Urkunden-Sammlung zu Bern“ (ohne „Or[iginal]“).

Dass mit „Urkunden-Sammlung“ im Sprachgebrauch des 18. und 19. Jahrhunderts durchaus eine Abschriften- oder Regestensammlung gemeint sein kann, zeigt der Beleg zu dem Regest, das in Hormayrs Archiv unmittelbar folgt (entspricht n. 347): er lautet „Hallerische Urkunden-Sammlung zu Bern“ und meint eindeutig Gottlieb Emanuel von Hallers Collectio Diplomatica in der Burgerbibliothek Bern (Mss.h.h.II.15 – III.31), wo sich das betreffende Regest in Mss.h.h.II.15, f. 97r findet (und die vollständige Abschrift in Mss.h.h.III.17, S. 449).

Aber auch als Abschrift oder Regest erscheint die Urkunde Hzg. Leopolds in der Wattenwyl-Sammlung nicht. Dagegen enthält die Sammlung das Regest der entsprechenden Bestätigungsurkunde von Leopolds Bruder Heinrich, die im Staatsarchiv Bern liegt (vgl. n. 243 und das Online-Inventar des Staatsarchivs des Kantons Bern), und in der die Urkunde Leopolds ausdrücklich erwähnt wird (ipsius fratris nostri litteras, vgl. Font. rer. Bern. 4, 633, n. 614). Offenbar wurde also das Regest zu Leopolds Urkunde aus Wattenwyls Regest zu Heinrichs Urkunde abgeleitet.