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[Regesta Habsburgica 3] Friedrich der Schöne (1314-1330)

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Hzg. Friedrich von Österreich wird von den Kurfürsten Heinrich, König von Böhmen und Hzg. von Kärnten, Rudolf, Hzg. von Sachsen und Rudolf, Pfalzgraf bei Rhein und Hzg. von Bayern im eigenen und im Namen des abwesenden Erzbischofs Heinrich von Köln zum deutschen König gewählt. — Datum und Hergang der Wahl sind dem Wahldekret (Reg. n. 2) zu entnehmen. Von chronikalischen Aufzeichnungen vgl. als Hauptquellen: Königsaaler Chronik i. Font. rer. Austr. I/8, 367 ff.; Johann v. Viktring ed. F. Schneider 2, 65 u. 105; Mathias von Neuenburg i. Böhmer Fontes 4, 188 (dazu Weiland i. Abh. d. Götting. Ges. d. Wiss. 37, 21 u. 38, 50); Heinrich d. Taube (Rebdorf) i. Böhmer Fontes 4, 512; Baier. Fortsetzg. der sächs. Weltchronik i. MG. Deutsche Chron. 2, 335; Johannes von Winterthur ed. Wyss 70; ferner Annales S. Udalrici et Afrae i. MG. SS. 17, 435; Chronica praesulum ed. Eckertz i. Annalen 4, 217 u. Fontes adhuc ined. 37; Gesta Treviror. ed. Wyttenbach u. Müller 2, 233; Heinrich v. Herford ed. Potthast 230. Über die Quellen vgl. auch Vogt Reg. d. EB. v. Mainz 1 n. 1692. Reg.: Böhmer Reg. 1246—1313 Add. II, S. 509 u. 512 u. Reg. 1314—47 S. 164; Kisky Reg. d. EB. v. Köln 4 n. 869. — Die Wahl Friedrichs erfolgte auf dem linken Ufer des Mains bei Sachsenhausen (vgl. darüber bes. d. Königsaaler Chronik u. Joh. v. Viktring), während auf dem rechten Ufer vor Frankfurt, das seine Tore geschlossen hielt, am 20. Okt. Hzg. Ludwig v. Bayern von den in seinem Lager versammelten Kurfürsten den Erzbischöfen Peter v. Mainz und Balduin v. Trier, Kg. Johann v. Böhmen, Markgraf Waldemar von Brandenburg und Hzg. Johann d. Ä. v. Sachsen gleichfalls zum deutschen Könige gewählt wurde, vgl. Vogt Reg. d. Erzbisch. v. Mainz 1, n. 1692. — Von den Parteigängern Friedrichs war der Erzbischof von Köln am Erscheinen verhindert worden, vgl. darüber 1314 Okt. 5 der Abt. II, auch der Pfalzgraf Rudolf wollte, wie aus seinem vom 17. Okt. datierten Schreiben hervorgeht, nicht zur Wahl erscheinen und hatte bereits den Bischof von Gurk mit seiner Vertretung betraut, erschien aber im letzten Augenblick dennoch, wohl durch die Nachricht vom Fernbleiben des Kölner Erzbischofes hiezu bewogen. Über die Abmachungen Friedrichs mit seinen Wählern und seine Zugeständnisse an sie vgl. bes. die Urk. v. 1314 Mai 9 u. Sept. 24. Über die Vorgeschichte der Doppelwahl und diese selbst ist zu vgl. Mühling C., Geschichte d. Doppelwahl d. J. 1314, eine Schilderung der Wahl auch bei Kurz Fried. d. Sch. 117 ff. — Über den Friedrich von Seite Heinrichs von Kärnten geleisteten Zuzug vgl. jetzt die von Davidsohn i. d. Mitt. d. Inst. 37, 195 f. aus den Tiroler Rechnungsbüchern gebrachten Belege. — Infolge Unterbindung der Lebensmittelzufuhr durch seine Gegner (vgl. hierüber Königssaaler Chronik u. Johannes v. Viktring a. a. O. sowie Odoricus a Portusnaone i. Arch. f. öst. Gesch. 36, 430), die die aus dem Elsaß auf dem Rheine herabkommenden Transporte abfingen, geriet Friedrich alsbald in eine schwierige Lage und sein Heer löste sich auf. Er verließ daher seine Stellung und eilte nordwärts, um sich mit dem Erzbischof von Köln zu vereinigen und baldmöglichst die Krönung zu erlangen.

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Empfohlene Zitierweise

[Regesta Habsburgica 3] n. 1, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1314-10-19_1_0_7_0_0_1_1
(Abgerufen am 28.03.2024).