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RI VIII Karl IV. (1346-1378) - RI VIII

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Ein geistlicher aus Lübeck schreibt der äbtissin von Gandersheim, dankt ihr für die freundliche aufnahme auf seiner reise nach Lübeck und erklärt, dass sie schlecht berathen werde namentlich bezüglich des nichtempfangs der regalien oder lehen ihrer kirche und dass eine noch längere zögerung ihrer kirche grossen schaden bringen würde, indem die verwaltung der kirchengüter einem mächtigen manne anvertraut und sie derselben beraubt werden könnte; es sei falsch, dass der könig nicht dieselbe gewalt habe wie der kaiser; denn alle kurfürsten, nämlich die erzbischöfe von Mainz, Trier und Cöln, der Rheinpfalzgraf, der herzog von Sachsen und der markgraf von Brandenburg, wie andere geistliche fürsten, die bischöfe von Breslau, Olmütz, Bamberg, Wirzburg, Eichstädt, Regensburg. Strassburg, Speier, Worms, Constanz, Freising, Brixen, Chur, Augsburg, Hildesheim, Minden, Osnabrück, Münster, Paderborn und andere bischöfe Alamanniens, weiter weltliche fürsten, die herzoge von Oesterreich und Baiern, die markgrafen von Meissen und Baden, der landgraf von Hessen, die herzoge von Geldern, Jülich, Berg und Lüneburg, alle grafen am Rhein, die von Mark, Cleve, Nassau, im Elsass, Schwaben und andere, alle reichsstädte am Ober- und NiederRhein, Schwaben, Franken, Elsass und Baiern, und alle herrn der Lombardei, nämlich der von Mailand, beide von Verona, der von Padua, der von Ferrara, die markgrafen von Este und Montferrat, der graf von Savoi, alle reichsstädte in Tuscien und der Lombardei und neulich um Martini die herzoge von Lothringen und Bar, der graf von St. Paul und de Lyncio, der bischof und die bürger von Metz, qui sunt Gallici, alle diese und viele andere hätten die regalien oder lehen vom könige empfangen; sie möge den herrn Hermannum Makensem mit aufträgen an ihn senden, er sei bereit ihr beim könige zu dienen, es sei bei ihnen ein domherr von Lübeck und auch von Minden, der auch literarum registrator des königs sei. Harenberg Hist. Gandersheim. 519. ‒ Müsste dem inhalte nach vor Karls kaiserkrönung, aber nach der urkunde von 1354 dec. 19 für den bischof Heinrich von Hildesheim (nr. 1956) und dem abkommen mit den Visconti wie nach der huldigung der tuscischen städte fallen; doch passt dazu nicht der empfang der regalien durch den herzog von Lothringen um letzte Martini; daher wohl eine stylübung.

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Empfohlene Zitierweise

RI VIII n. 650, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1355-00-00_1_0_8_0_0_9412_650
(Abgerufen am 23.04.2024).