Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Ludwig der Bayer - [RI VII] H. 9 n. †302

1334 Februar 16, Nürnberg

URI Merken

Ks. Ludwig (1) bestätigt dem vor ihm erschienenen festen Herrn und Ritter Dietrich [I.] von Parsberg¹, seinem Rat, und dessen Erben auf seine Bitte Freiheit, Gnade, Recht und Gerechtigkeit, die seine Vorfahren an dem Schloss und der Veste Parsberg besaßen, mit Halsgericht, Wildbann, geistlichen und weltlichen Lehen, Vogteien und Geleit, besonders aber die Pfarrkirche zu See mit allen Filialen und Zubehör, deren Lehens- und Vogteiherr der Empfänger war und bleiben soll, nachdem er ihm seine Rechte an der Pfarrkirche und ihren Filialen entgegen dem Bericht der kaiserlichen Amtleute mit Briefen und Urkunden von des Ks. Vorfahren bewies, (2) bestätigt dem Empfänger für vergangene und künftige Dienste alle Briefe, Rechte und Gerechtigkeiten mit Wildbann, Halsgericht, Lehen, Vogtei, Geleit und klaine gericht und (3) gebietet die Einhaltung dieser Rechte.

Originaldatierung:

Geben […] zu^o Nurmberg am mittwochen nach dem Weyssen suntag 1334, r.a. 20, i.a. 7².

Überlieferung/Literatur

Angebliches Orig. Perg. dt. im StadtA Amberg, Urkunden 2050; Königssiegel (Posse, Siegel 1 Tf. 50,5) – Fragment – an grün-roten Seidenfäden. – Vidimus Abt Johannes’ von St. Egidien in Nürnberg von 1498 Mai 25 im StA Amberg, Herrschaft Parsberg Urkunden Nr. 38 (AS: BayHStA München, KLS 559 (1)). Reg.: Spitzner, Chronik S. 10.

Anmerkungen

1. ¹Zur Person und Burg Spitzner, Chronik S. 9f., 71; Luderböck, Parsberg S. 13.
2. ²Die Fälschung hat folgende Merkmale: Beglaubigung mit dem Königssiegel, Beschädigungsspuren des Siegels im Bereich der Befestigung der Seidenfäden, sehr großes Pergament, die Schrift 15. Jh. Zum Fälschungskontext Bansa, Studien S. 338f. – Vgl. dazu die Fälschung Nr. 245 und die ebenfalls fälschungsverdächtige Urkunde Herzog Rudolfs I. von Oberbayern von 1318 Oktober 27, in der Dietrich von Parsberg aufgrund von Briefen bayerischer Herzöge, die do sagend von drein hundert iarn und fünf und achtzigk jarn, das sie die recht gehabt haben, die gleichen Rechte bestätigt werden (Orig. Perg. dt. im StadtA Amberg, Urkunden Nr. 2049. Sprinkart, Kanzlei S. 566 Nr. 1622).