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[RI VII] Ludwig der Bayer (1314-1347) - [RI VII] H. 8

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Ks. Ludwig (1) erklärt, dass er seinen Fürsten und Oheimen Albrecht [II.] und Otto, Herzögen von Österreich und Steyr, und ihren Erben das Herzogtum Kärnten und die Grafschaft Tirol, die ihm und dem Reich durch den Tod seines Oheims Herzog Heinrichs [VI.] von Kärnten ledig geworden sind, verliehen hat, (2) verspricht unter Eid, den Empfängern gegen jeden beizustehen, der sie an der Besitzergreifung Kärntens und Tirols hindern will, besonders aber gegen König Johann von Böhmen, dessen Kinder und Erben, Herzog Heinrich [XIV.] von [Nieder]bayern, ihre Helfer und Diener, gegen die Landherren im Gebirge und in Kärnten, ausgenommen jenen Teil des Landes, der ihm und seinen Erben gehören soll, zwischen der holtzbrukhen und der andern brukhen1, da sich die weeg schaidend gen Mailwach und gen Brixen, von dan über Baden halb an das gebürg und die march bis an das joch auff den Jauffen (Jaufenpass) und der marck oben an und das gesteig auff der Fünster Müntz (Finstermünzpass), und von der Fünster Müntz auff, als fer das ingeet, und als das hie disshalb der vorgenanten marck alles gehn Schwaben und gen Oberbayrn gelegen ist, mit dazugehörigen Herrschaften, Gerichten, Mauten, Zöllen, Zinsen, Wäldern und Rechten, Lehen und verlehnten Gütern, Leuten und Gütern, (3) verlangt, dass die Empfänger Hilfe leisten, das uns das Inthal, als es benant und beschriben ist, inn werde, als wir das unsern kinden verlihen und behalten habend, (4) versichert auf Gegenseitigkeit, mit genannten Gegnern keinen frid, suen, berichtigung noch sitz ohne Wissen und Willen der Empfänger zu schließen, anderenfalls der Frieden nach Aufforderung durch die letzteren innerhalb von 14 Tagen aufgekündigt werden soll, und (5) bestätigt, dass seine Kinder und Erben den Empfängern auch nach seinem Tod bei der Erlangung Kärntens und Tirols behilflich sein sollen2, seine darüber ausgestellten Briefe sowie geschlossenen taidinge und Bündnisse ihre Gültigkeit behalten und die König [Johann] von Böhmen, Herzog Heinrich [XIV. von Niederbayern] oder anderen gegebenen Urkunden den vorgenannten Vertragspunkten nicht schaden sollen.

Originaldatierung:
geben ist zue Lintz an den erchtag nach sannt Walpurgs tag 1335, r.a. 21, i.a. 83.

Überlieferung/Literatur

Abschrift dt. in Kopialbuch 16. Jh. im TLA Innsbruck, Hs. 126 fol. 5r-7r Nr. 3. – Kopialbuch 16. Jh. ebd., Hs. 42 fol. 6r-v (ohne Tagesdatum). – Kopialbuch 16. Jh. ebd., Hs. 54 fol. 4v-6v Nr. 3. – Privilegienbuch 16. Jh. ebd., Landschaftliches Archiv, Miscellanea Nr. 19 fol. 4r-6r. – Kopialbuch 16. Jh. im DOZA Wien, Hs. 118 fol. 2v-4v. – Kopialbuch 16. Jh. in der Bibliothek TLMF Innsbruck, Dip. 904 fol. 121v-123r. – Kopialbuch 16. Jh. ebd., FB 2675 fol. 5r-6v Nr. 3. – Kopialbuch 16. Jh. im HHStA Wien, Hs. W 216 fol. 6v-9r. – Kopialbuch 17. Jh. in der Bibliothek TLMF Innsbruck, Dip. 1045 fol. 4r-5v. – Urkundensammlung 17. Jh. ebd., FB 32298/3 fol. 44v-47v. – Kopialbuch 17. Jh. im TLA Innsbruck, Landschaftliches Archiv, Verhandlungen der Landschaft Bd. 1 fol. 5r-7r. – Abschrift 17. Jh. in der UnivB Innsbruck, Hs. 827 fol. 47r-48r Nr. 3. – Abschrift 18. Jh. ebd., Hs. 870 fol. 7r-10v. – Kopialbuch 18. Jh. im HHStA Wien, Hs. B 38 fol. 312r-314v. – Kopialbuch 18. Jh. ebd., Hs. W 43/6 fol. 125v-127r. – Kopialbuch 18. Jh. in der Bibliothek TLMF Innsbruck, FB 2692 pag. 3-6. – Kopialbuch 18. Jh. ebd., FB 2113 fol. 4v-5r. – Kopialbuch 18. Jh. im TLA Innsbruck, Landschaftliches Archiv, Hs. LXX fol. 6v-10r. – Auszug 18. Jh. aus dem Gf. Wolkensteinschen Manuskript ebd., Landschaftliches Archiv, Hs. XXIX fol. 244r-246r. – Abschrift masch. von 1935 ebd., Urk. II 7221.

Steyerer, Commentarii Sp. 85-87. – Chlumecky, Codex 7 S. 37 Nr. 53.

Lichnowsky, Habsburg S. 425 Nr. 1024. – Böhmer, RI S. 104 Nr. 1671. – Huber, Geschichte S. 140 Nr. 45. – Emler, Regesta Bohemiae 4 S. 59 Nr. 156. – Linzer Regesten A 1 b S. 275 Nr. 706. – Wiessner, Monumenta 9 S. 224 Nr. 738.

Anmerkungen

  1. 1Südlich von Franzensfeste / Fortezza (Prov. Bolzano, Italien).
  2. 21335 Mai 2, Linz: Herzog Stephan [II.] von [Ober]bayern (1) verbündet sich im Namen seiner Brüder Markgraf Ludwigs von Brandenburg und der Herzöge Ludwig [VI.] und Wilhelm [I.] mit den Herzögen Albrecht [II.] und Otto von Österreich, (2) verpflichtet sich unter Eid zur Hilfe gegen jedermann, ausgenommen das Römische Reich, die Pfalzgrafen bei Rhein Ruprecht [I.], Ruprecht [II.] und Rudolf [II.] sowie Markgraf Friedrich [II.] von Meißen, insbesondere bei der Gewinnung des Herzogtums Kärnten und der Grafschaft Tirol, und (3) verspricht, die Straße über den Arlberg frei zu halten (Abschrift dt. in Kopialbuch 16. Jh. im TLA Innsbruck, Hs. 126 fol. 8r-9v Nr. 5. – Kopialbuch 16. Jh. ebd., Hs. 42 fol. 7r-v. – Kopialbuch 16. Jh. ebd., Hs. 54 fol. 7v-9v Nr. 5. – Privilegienbuch 16. Jh. ebd., Landschaftliches Archiv, Miscelanea 19 fol. 6v-7v (Schluß der Urkunde fehlt). – Kopialbuch 16. Jh. im HHStA Wien, Hs. W 216 fol. 9r-11r. – Kopialbuch 16. Jh. im DOZA Wien, fol. 5v-7v. – Kopialbuch 17. Jh. im TLA Innsbruck, Landschaftliches Archiv, Verhandlungen der Landschaft Bd. 1 fol. 7v-9v. – Kopialbuch 18. Jh. ebd., Landschaftliches Archiv, Hs. LXX fol. 11r-13v. – Abschrift 18. Jh. im HHStA Wien, AUR sub dato. – Kopialbuch 18. Jh. ebd., Hs. W 43/6 fol. 127v-129r. – Kopialbuch 18. Jh. ebd., Hs. B 38 fol. 316v-317v. – Auszug 18. Jh. aus dem Gf. Wolkensteinschen Manuskript im TLA Innsbruck, Landschaftliches Archiv, Hs. XXIX fol. 247v-249r (Steyerer, Commentarii Sp. 88f; Lichnowsky, Habsburg S. 425 Nr. 1026. – Chlumecky, Codex 7 S. 39 Nr. 56. – Huber, Geschichte S. 141 Nr. 47. – Linzer Regesten C III A 1 S. 21 Nr. 46. – Linzer Regesten A 1 b S. 275 Nr. 708. – Wiessner, Monumenta 9 S. 224 Nr. 737). – Zur Urkunde Baum, Maultasch S. 65. 1335 Mai 2, Linz: Albrecht [II.] und Otto, Herzöge von Österreich und Steyr, Herren zu Krain, auf der March und zu Portenone, Grafen zu Habsburg und Kyburg und Landgrafen im Oberelsaß, (1) verbünden sich in eigenem Namen sowie für ihre Erben, die Herzöge Friedrich [II.] und Leopold [II.], in Anbetracht der Treue, die ihnen Kaiser Ludwig erwiesen hat, mit dessen Söhnen Markgraf Ludwig von Brandenburg und den Herzögen Stephan [II.], Ludwig [VI.] und Wilhelm [I.] von [Ober]bayern, (2) verpflichten sich unter Eid zur Hilfe gegen jedermann, ausgenommen das Römische Reich, der König von Ungarn, der Herzog von Sachsen, der Erzbischof von Salzburg und der Bischof von Passau, insbesondere bei der Gewinnung des Inntals, Eigen oder Lehen, wie es der Kaiser verlihen, verschriben vnd auzgetzaichet hat, (3) versprechen, gegen die Widersacher keine richtigung, satz, vrid ohne Wissen und Willen der Empfänger zu schließen, (4) erklären, dass die Empfänger in gleicher Weise ihnen bei der Gewinnung des Herzogtums Kärnten und der Grafschaft Tirol, Eigen oder Lehen, wie der Kaiser es ihnen verliehen hat, nach Kräften helfen sollen, (4) versichern, dass nach Gewinn des Landes an der Etsch der von ihnen eingesetzte Pfleger den Empfängern und deren Dienern alle Straßen und Wege in die Lombardei öffnen wird, bei Gewinnung des Inntals soll im Gegenzug der am Arl[berg] eingesetzte Pfleger den Empfängern schwören, den A. sowie ihren Erben und Dienern die Straßen und Wege über den Arl[berg] zu öffnen, und (5) bekräftigen, dass sie auch nach des Kaisers Tod Schirmer und Helfer der Empfänger sein werden (Orig. Perg. dt. (A1) im BayHStA München, Kurbayern Urk. 12145. – Orig. Perg. dt. (A2) ebd., Kurbayern Urk. 19849. – Beglaubigte Abschrift von 1712 in Urkundensammlung in der Bibliothek TLMF Innsbruck, FB 2136 Nr. 15. Fischer, Schriften 1 S. 265 Nr. 2; Lichnowsky, Habsburg S. 425 Nr. 1025. – Huber, Geschichte S. 141 Nr. 50. – Emler, Regesta Bohemiae 4 S. 58 Nr. 153. – Chlumecky, Codex 7 S. 39 Nr. 55. – Linzer Regesten A 1 b S. 274 Nr. 703, 276 Nr. 709. – Moser, Kanzleipersonal S. 87 (A2: Schreiber K 22)). – Zur Urkunde Baum, Maultasch S. 65.
  3. 3Zur Urkunde Huber, Zeit S. 152; Jaksch, Geschichte S. 234f; Lhotzky, Geschichte S. 321, 323.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI VII] H. 8 n. 323, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1335-05-02_4_0_7_8_0_323_323
(Abgerufen am 25.04.2024).