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[RI VII] Ludwig der Bayer (1314-1347) - [RI VII] H. 8

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Ks. Ludwig (1) nimmt die Leute und Güter des Reichshofes Lustenau in seinen und des Reiches Schutz und Schirm, (2) verbietet, sie anstelle ihrer Vögte oder derjenigen, denen sie vom Reich verpfändet worden sind oder noch werden, über ihre dem Reich jährlich zu leistende Steuer zu pfänden, und (3) gebietet ihrem Vogt Albrecht I. von Werdenberg-Heiligenberg2 die Einhaltung des Privilegs3.

Überlieferung/Literatur

Orig. und Kopien noch nicht aufgetaucht, ergibt sich aus: Verzeichnus aller deren brieuen, so die von Lustnaw in irer gewahrsamb haben. Anno 1334 deren von Lustnaw freyheit von kayser Luodwigen, darinnen sie ir ma[jestä]t in dero vnd des reichs schutz vnd schirm vfnimbt, vnd das sie niemandts pfenden sollen für ire vögt, noch die, denen sie von deß reichs wegen versetzt seindt, darinnen vermelt graf Albrecht ir vogt. Anno 1417 von künig Sigismundt geleichmeßig. Anno 1442 von künig Friderichen gleichmeßig. Anno 1496 von künig Maximilian gleichmeßig, vnd darüber ein vidimus. Anno 1521 von kayser Carln („Lustenauer Vertrags-, Kaufs-, Vergleichs- u.a. Urkundenabschriften“ 16. Jh. im Vorarlberger LA Bregenz, Hohenems Akten Nr. 52,48) und der Privilegienbestätigung Kg. Sigismunds von 1417 Februar 27, in welcher er erklärt, das fur vns komen ist vnser vnd des richs lute, di in vnsern vnd des richs hofe zu Lustnow gehoeren, […] die ihm einen versigelten brief, in von einem vnser vorfarn an dem rich gegeben,innhaldenden, das derselb vnser vorfar den vorgen. Hofe vnd die vorgen. lute darin gehörende in sin besunder gnade vnd schirme genomen habe vnd das sy nymand pfenden sölle noch möge fur ymantz, der furbaß ir vogt werde, noch fur die, den sy von des richs wegen versatzt sin oder werden, dann als uerre als die steure triffet, die sy dem riche jerlich durch reht geben sollen etc. (Orig. Perg. dt. ebd., Urkunden Nr. 1616). – Privilegienbestätigung (entsprechend der Urkunde Sigismunds) Kg. Friedrichs III. von 1442 Dezember 5 ebd., Urkunden Nr. 6277. – Transsumt des erwählten Ks. Karl V. von 1521 März 15 des Privilegs Kg. Friedrichs III. von 1442 Dezember 5 ebd., Urkunden Nr. 6282. – Abschriften 17. Jh. (2) des Transsumts des erwählten Ks. Karl V. von 1521 März 15 ebd., Hohenems Akten Nr. 52,4 und 172,65.

Welti, Königshof S. 84.

Anmerkungen

  1. 1Nach Welti, Königtum S. 85 ist die Urkunde wohl um den 15. Juli 1334 vor Meersburg wie die entsprechenden Urkunden für den Reichshof Kriessern (Reg.LdB 6 S. 51f. Nr. 66, 67) ausgestellt worden.
  2. 2Nach Bilgeri, Unterland S. 26 und diesem folgend Scheffknecht, Grenzlage S. 168 verpfändete vermutlich Kg. Rudolf I. um 1290 den Reichshof Lustenau an Graf Hugo II. von Werdenberg, jedenfalls urkundete Graf Hugo IV. von Werdenberg-Heiligenberg als Pfandinhaber 1323 August 24 (Orig. Perg. dt. im Vorarlberger LA Bregenz, Urkunden Nr. 7854; Druck: Clavadetscher, Chartularium 5 S. 455 Nr. 3190). 1395 gelangte Lustenau mit Zubehör für 5300 Pfund Haller als Pfand von den Grafen Albrecht IV. und seinen Vettern, den Brüdern Rudolf, Hugo und Heinrich von Werdenberg-Heiligenberg-Rheineck, an den Ritter Ulrich d. Ä. von Ems (Abschrift dt. 14. Jh. im Vorarlberger LA Bregenz, Urkunden Nr. 5508).
  3. 3Zur Urkunde Welti, Königshof S. 84; Welti, Landesgeschichte S. 164; Bilgeri, Geschichte S. 67, 371 Anm. 24; Scheffknecht, Verfassungsgeschichte S. 35; Scheffknecht, Lustenau S. 58; Scheff-knecht, Grenzlage S. 169.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI VII] H. 8 n. 310, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1334-00-00_1_0_7_8_0_310_310
(Abgerufen am 29.03.2024).