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[RI VII] Ludwig der Bayer (1314-1347) - [RI VII] H. 8

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Ks. Ludwig (1) erklärt, seinen Vettern und Fürsten Heinrich [XIV.], dessen Bruder Otto [IV.] und deren Vetter Heinrich [XV.], Pfalzgrafen bei Rhein und Herzögen von [Nieder]bayern, für ihm und seinen Vorgängern im Reich geleistete und noch zu leistende Dienste sowie aufgrund eines ihm gewährten Darlehens bzw. der von den Herzögen in seinem Namen gemachten Ausgaben 6400 Mark Silber Regensburger Gewichts zu schulden, (2) verpfändet den Herzögen und deren Erben nach Rat seines Rates mit anderen Pfandschaften, die sie von ihm und seinen Vorgängern besitzen, die am St. Martinstag1 fällige, gewöhnliche Steuer der Juden zu Regensburg, seiner Kammerknechte, in Höhe von 200 Pfund Regensburger Pfennig und das Judengericht mit allen Ehren, Herrschaften, Rechten und Nutz[ung]en und (3) setzt fest, dass sie bis zur Wiedereinlösung für die genannte Summe über die Juden verfügen sollen wie über ihre eigenen Leute und Güter und er und seine Nachfolger [im Reich] von den Juden weder Dienste und sonstige Forderungen erheben noch sie sonst belästigen dürfen.

Originaldatierung:
geben ist zw Paphy an sandt Lorenzen abent 1329, r.a. 15, i.a. 22.

Überlieferung/Literatur

Angebl. Orig. dt. (ital. Perg.) im HHStA Wien, AUR sub dato; Kaisersiegel mit Rücksiegel (Posse, Siegel 1 Tf. 51,1 und 2) an gelb-grün-roten Seidenfäden3. – Vidimus des Abtes Johannes von Weihenstephan von 1474 November 12 im TLA Innsbruck, Urk. P 2541. – Regest dt. ebd., Rep. 4 S. 1061 (überarbeitetes und erweitertes Urkundenrepertorium von Rösch-Kribel-Fink von 1540/1600 des von Wilhelm Putsch 1520 angelegten Schatzarchivrepertoriums (ebd., Rep. 368-373)).

Bastian-Widemann, UB Regensburg 1 S. 320 Nr. 579.

Böhmer, RI S. 65 Nr. 1051. – Bansa, Studien S. 339 Nr. 15.

Anmerkungen

  1. 1November 11.
  2. 2Zur Fälschung aus dem Ende des 14. Jh., die im Zusammenhang mit Streitigkeiten um das Judengericht entstand, wobei ihr eventuell eine Urkunde Ludwigs zugrundelag (vgl. Nr. 595), Bansa, Studien S. 339 Nr. 15; Schmuck, Regensburg S. 152 mit Anm. 1213. Die Regensburger Judensteuer war den niederbayerischen Herzögen seit 1322 verpfändet, die Urkunde Ludwigs ist nicht überliefert, ergibt sich jedoch aus den Urkunden der Herzöge von 1322 Oktober 18, 1326 Dezember 18 und 1333 Juni 2 (Bastian-Widemann, UB Regensburg 1 S. 250 Nr. 444, 287 Nr. 518, 392 Nr. 700) sowie denen Ludwigs von 1323 Juli 25, 1330 März 20 und 1333 Mai 24 (Böhmer, RI S. 35 Nr. 598, 68 Nr. 1093, 96 Nr. 1545).
  3. 3Der Terminus ante quem der Fälschung ergibt sich aus dem Vidimus dt. des Priors Ulrich und des Konventes des Karmelitenklosters zu Straubing von 1410 November 7 im BayHStA München, Kurbayern Urk. 36295 (AS: KLS 379).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI VII] H. 8 n. †150, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1329-08-09_1_0_7_8_0_150_F150
(Abgerufen am 18.04.2024).