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[RI VII] Ludwig der Bayer (1314-1347) - [RI VII] H. 8

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Kg. Ludwig (1) verpflichtet sich Herzog Heinrich [VI.] von Kärnten in eigener Person und mit seinen deutschen und welschen Helfern zur Hilfe gegen Cangrande della Scala (Hunt von Werne) unter Überlassung desssen, was sie ihm in Padua, Treviso und, daz si vor inne gehabt haben, abgewinnen, (2) erklärt, dass sie sich dahingehend geeinigt haben: (a) ein Vergleich zwischen den Gegnern kann nur mit Zustimmung Heinrichs geschlossen werden, und im Falle eines Verstoßes gegen den Frieden soll binnen vier Wochen Genugtuung geleistet werden, andernfalls will er ihm gegen Cangrande auch nach Ablauf eines geschlossenen Friedens behilflich sein, (b) von Seiten des Herzogs aufgeforderte Freunde und Diener des A. sollen eidesstattliche Versicherungen geben, dass sie ihn zur Einhaltung der Vertragsverpflichtungen anhalten1, (c) der Herzog soll ihm persönlich oder durch seinen Hauptmann gemäß der darüber ausgestellten Urkunde Zuzug leisten2, (d) von Heinrich werden der, der sich babest nennet, und […] die heiligen chirchen von Roeme sowie die Herzöge von Österreich ausgenommen, (e) Straßen in Heinrichs Gebiet sind für den A. und dessen Zu- und Abreisende offen zu halten und zu schirmen durch die von ihm aufgeforderten troester3, (e) der beim Durchzug entstandene Schaden soll Heinrich durch den Verursacher ersetzt und Dritten deshalb die Straßen nicht gesperrt werden, wobei der A. den Schadensverursacher dazu anhalten wird, (f) der Herzog soll seinen Leuten keine Dienste für den A. verbieten, der (3) an Eides statt die Einhaltung vorgenannter Artikel verspricht.

Originaldatierung:
- ... gebn ist ze Trient an dem vreytag vor kathedra Petri 1327, r.a. 134.

Überlieferung/Literatur

Vidimus dt. von 1327 März 20 (B), beglaubigt vom öffentlichen Notar Otto, Sohn des Konrad Porta von Bozen, in Schloß Gries in Anwesenheit von Hofmeister Heinrich, Seifried von Rotenburch, Garland von Kärnten und anderer nicht namentlich genannter Herren im HHStA Wien, AUR sub dato. – Ergibt sich auch aus: Kaiser Ludwig schickt herzog Hainrichen von Kernten, genannt künig Hainrich von Behaim, mit ainem geraisigen zewg wider Padua, Tervis und Pern und verhaist im hilff, beystannd und beschedigung wider den herrn von der Layter, genannt Hunndt. Ist ain vidimus. 1327 (überarbeites und erweitertes Urkundenrepertorium von Rösch-Kribel-Fink von 1540/1600 des von Wilhelm Putsch 1520 angelegten Schatzarchivrepertoriums (ebd., Rep. 368-373) im TLA Innsbruck, Rep. 5 S. 8, Rep. 372 S. 447).

Kopp, Geschichte 5/1 S. 234 (Auszug). – MGH Const 6/1 S. 161 Nr. 247 (aus B).

Böhmer, RI S. 357 Nr. 3237. – Gross, Reg. Habsburg S. 219 Nr. 1788. – Wiessner, Monumenta 9 S. 22 Nr. 80. – Battenberg, Reg. Hofgericht S. 61 Nr. 96.

Anmerkungen

  1. 11327 Februar 20, Trient: Graf Berthold [VII.] von Henneberg[-Schleusingen] verspricht Herzog Heinrich [VI.] von Kärnten, König Ludwig zur Erfüllung seiner Vetragspflichten anzuhalten (Orig. Perg. dt. im TLA Innsbruck, Landesregierungsarchiv U I Urk. 7567. Bansa, Studien S. 158 (Schreiber H 18)). – Gleichlautend: Herzog Ludwig [IV.] von Teck, Kammermeister Ludwigs, Graf Ludwig [VIII.] und sein Bruder Friedrich [II.] von Oettingen sowie der Kanzler Hermann von Lichtenberg (Orig. Perg. dt. im BayHStA München, Grafschaft Tirol Urk. 47 (A1), 45 (A2), 46 (A3) (AS: KLS 336, 337, 338). MGH Const. 6/1 S. 164 Nr. 250 (aus A1), 251 (aus A2), 249 (aus A3); Bansa, Studien S. 158 (Schreiber H 18). – Hölzl-Moser, Schatzarchiv-Urkunden S. 24 Nr. 47, 23 Nr. 45, 46). – Vgl. dazu Riedmann, Beziehungen S. 366.
  2. 2Vgl. Nr. 120.
  3. 31327 Februar 20, Trient: Richter Gottschalk von Enn bzw. Heinrich von Aufenstein versprechen auf Geheiß Heinrichs, König von Böhmen und Polen, Herzog von Kärnten, König Ludwig sowie allen An- und Abreisenden Schutz auf den Straßen (Orig. Perg. dt. im BayHStA München, Grafschaft Tirol Urk. 44 (A1), 49 (A2) (AS: KLS 338a; 339). MGH Const. 6/1 S. 165 Nr. 252 (aus A1), 253 (aus A2), Bansa, Studien S. 176 (Schreiber H 33). – Hölzl-Moser, Schatzarchiv-Urkunden S. 23 Nr. 44, 25 Nr. 49). Die nicht besiegelten Urkunden, die aus dem Tiroler Archiv stammen, wurden nicht ausgeliefert.
  4. 4Zur Urkunde Riedmann, Beziehungen S. 366; Fräss-Ehrfeld, Geschichte S. 388.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI VII] H. 8 n. 119, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1327-02-20_1_0_7_8_0_119_119
(Abgerufen am 16.04.2024).