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[RI VII] Ludwig der Bayer (1314-1347) - [RI VII] H. 6

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Ks. Ludwig verspricht seinem Fürsten Abt Hermann von St. Gallen, mit den Grafen von [Montfort-]Feldkirch keinen Frieden zu schließen, ehe dem Abt nicht von Burkhard von Ramschwag wegen der Burg Blatten mit den dazugehörenden Leuten und Gütern, die er vom Kloster besitzt und nicht herausgeben will1, Recht widerfahren ist.

Überlieferung/Literatur

Orig. und Kopien noch nicht aufgetaucht2, ergibt sich aus Art. 2 folgender Urkunde von 1345 Oktober 29, Lindau: Ritter Heinrich von Schwenningen, Landvogt in Oberschwaben, (1) verspricht Abt Hermann von St. Gallen an Eides statt, ihm oder seinen Nachfolgern bis kommenden Sonntag vor Katharina (November 20) vom Ks. einen mit großem anhängenden Siegel beglaubigten Brief zu besorgen3, worin ihm und seinen Nachfolgern der Dienst erlassen wird, den er mit der Burg Blatten zu leisten versprach, nachdem er dem [Ulrich] von [Alt]ems4 100 Mark Silber gab, damit dem Ks. die Burg [Alt]ems anstatt der Burg Blatten geöffnet wird, (2) verpflichtet sich, dem Abt bis zum genannten Termin einen weiteren Brief des Ks. zu besorgen, in dem dieser erklärt, daß er mit dem Grafen von [Montfort-]Feldkirch keinen Frieden schließen wird, ehe nicht dem Abt wegen der Burg Blatten und der dazu gehörenden Leute und Güter von Burkhard von Ramschwag, der ihm die St. Gallener Burg vorenthält, Recht widerfahren ist, (3) stellt als Bürgen seinen Schwager Ritter Eberhard [III.] von Königsegg, seinen Bruder Ritter Rudolf von Schwenningen, Ritter Gösswin von [Alt]ems und den Ravensburger Bürger Heinrich den Wolfegger, die sich für den Fall, daß er bis zum angegebenen Zeitpunkt sein Versprechen nicht einlösen wird, innerhalb von acht Tagen nach Mahnung durch den Abt oder seine Nachfolger persönlich in ein offenes Gasthaus zu Ravensburg oder Lindau begeben müssen und nicht eher daraus entfernen dürfen, bis er die genannten Briefe ausgehändigt hat, (4) erklärt, daß sich die Bürgen mit einem gelehrten Eid dazu verpflichtet haben, und (5) verspricht für sich und seine Erben, den Bürgen allen Schaden zu ersetzen, den sie aufgrund ihrer Bürgschaft erleiden werden (Überl.: Orig. Perg. dt. im Stiftsarchiv St. Gallen, AA 3 A 3.

Clavadetscher, Cartularium 6 S. 493 Nr. 3955 (aus A);

Hardegger-Wartmann, Kriessern, S. 4 Nr. 10). Zur Urkunde Zösmair, Geschichte S. 27; Bilgeri, Geschichte S. 57 und S. 362 Anm. 76.

Anmerkungen

  1. 11345 Juni 13, St. Gallen: Ritter Burkhard von Ramschwag verspricht Abt Hermann von St. Gallen auf seine Aufforderung hin, ihm die Feste Blatten, die sein Burgsatz vom Kloster St. Gallen ist, zu öffnen und allen seinen Leuten jederzeit Ein- und Auslaß zu gewähren, nachdem er, der A., dazu verpflichtet ist (Überl.: Orig. Perg. dt. im Stiftsarchiv St. Gallen, AA 3 A 1. Druck: Clavadetscher, Cartularium 6 S. 474 Nr. 3927 (aus A); Reg.: Hardegger-Wartmann, Kriessern S. 4 Nr. 8). — Zur Urkunde Bütler, Geschichte S. 227;
  2. 2Daß die Urkunde nicht mehr erhalten ist, dürfte daran liegen, daß das Versprechen des Reichsoberhaupts 1346 Juli 24 hinfällig wurde (vgl. Nr. 119 Anm. 2), nachdem sich Burkhard von Ramschwag an diesem Tag mit dem Abt aussöhnte.
  3. 3Vgl. Nr. 119 mit Anm. 2.
  4. 4Zur Fehde des Ulrich von Altems mit den Grafen von Montfort-Feldkirch und der daraus resultierenden engeren Anlehnung an Ks. Ludwig vgl. Welti, Hohenems S. 12f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI VII] H. 6 n. 118, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1345-11-11_1_0_7_6_0_118_118
(Abgerufen am 29.03.2024).