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[RI VII] Ludwig der Bayer (1314-1347) - [RI VII] H. 6

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Ks. Ludwig bestätigt den Bürgern seiner [!] Stadt Schaffhausen auf ihre in seiner Gegenwart vorgebrachten Bitten die [inserierten] Gerichtsstandsprivilegien König Rudolfs [I.] von 1278 Mai 251 und König Albrechts [I.] von 1303 März 292

Originaldatierung:
Datum in Rauenspurg die beati Egidii 1330, r.a. 16, i.a. 33.

Überlieferung/Literatur

Abschrift lat. 14. Jh. im StA Schaffhausen, Urk. 181. — Kopialbuch von 1619 ebd., Abschriften 3/1 fol. 5r-v Nr. 5. — Abschrift 19. Jh. ebd., Abschriften 10/1 S. 715.

Böhmer, RI S. 74 Nr. 1208. — Urkundenregister S. 111 Nr. 504. — Urk. Schaffhausen S. 64 Nr. 504. — Battenberg, Gerichtsstandsprivilegien S. 224 Nr. 367. — Mommsen, Stadtrecht S. 84 Nr. 55.

Kommentar

Die Urkunde muß im Zusammenhang mit der Verpfändung der Stadt an die Habsburger gesehen werden (Nr. 28). — Vgl. auch die in diesen historischen Kontext gehörenden Urkunden der Herzöge von Österreich4 und des Hofgerichts zu Rottweil5 sowie die anderweitigen Urteilssprüche6.

Anmerkungen

  1. 1Mommsen, Stadtrecht S. 50 Nr. 31; Böhmer-Redlich, RI Rudolf S. 236 Nr. 954. — Vgl. auch das bis auf die notwendigen Änderungen gleichlautende Diplom König Friedrichs von 1315 Mai 13, Basel: Kg. Friedrich bestätigt den Bürgern von Schaffhausen das Recht, daß niemand von ihnen gezwungen werden darf, außerhalb der Stadt vor Gericht stehen zu müssen und niemand gegen die Stadt eine Real, Personal- oder andere Klage erheben darf. Alle Klagen sollen vielmehr vor dem Schultheißen oder Stadtrichter verhandelt werden. — Datum Basilee III idus Maii 1315, r.a. 1 (Überl.: Abschrift lat. 14. Jh. im StA Schaffhausen, Urk. 181. — Kopialbuch von 1619 ebd., Abschriften 3/1 fol. 4r Nr. 4. Reg. Gross, Reg. Habsburg S. 29 Nr. 212. — Battenberg, Gerichtsstandsprivilegien S. 198 Nr. 295).
  2. 2Böhmer, RI Albrecht S. 262 Nr. 79.
  3. 3Zur Urkunde Henking, Schaffhausen S. 207; Werner, Verfassungsgeschichte S. 158.
  4. 41330 September 2, Schaffhausen: Otto, Herzog zu Österreich und Steyr, Herr zu Krain, auf der Mark und zu Pardenone, Graf zu Habsburg und Kiburg, bestätigt Schultheiß, Rat und Bürgerschaft von Schaffhausen, die ihm, seinem Bruder Herzog Albrecht [II.] und ihren Erben vom Reich verpfändet wurden, alle Rechte, Freiheiten und guten Gewohnheiten, die ihnen von Kaisern und Königen verliehen wurden, und verspricht für sich und seinen Bruder sowie für ihre Erben, diese zu beachten und sie nicht zu schmalem, sondern zu vermehren (Überl.: Vidimus dt. des Bürgermeisters Ritter Rüdiger Manesse und des Rats von Zürich von 1365 April 29 im StA Schaffhausen, Urk. 506. — Abschrift desselben Vidimus im Kopialbuch von 1619 ebd., Abschriften 3/1 fol. 76r —77r Nr. 1. Druck: Mommsen, Stadtrecht S. 84 Nr. 56; Reg.: Urk. Schaffhausen S. 64 Nr. 506). — Zur Urkunde Werner, Verfassungsgeschichte S. 158f. 1339 April 28, Wels: Albrecht [II.], Herzog zu Österreich und Steyr, Herr zu Krain, auf der Mark und zu Pardenone, Graf zu Habsburg und Kiburg, Landgraf zu Oberelsaß und Herr zu Pfirt gleichlautend wie vorhergehende Urkunde (Überl.: Vidimus dt. des Bürgermeisters Ritter Rüdiger Manesse und des Rats von Zürich von 1365 April 29 ebd., Urk. 506. — Abschrift desselben Vidimus im Kopialbuch von 1619 ebd., Abschriften 3/1 fol. 76r —77r Nr. 1).
  5. 51332 Juni 18, Rottweil: Erkinger Aigel[wart] von Falkenstein, kaiserlicher Hofrichter zu Rottweil, erklärt, (1) daß vor ihm auf dem Hof zu Rottweil vor offenem Gericht die Abgesandten der Bürger von Schaffhausen erschienen, um ihre vorgeladenen Bürger mit offenen, besiegelten Briefen und Handfesten zu verteidigen, durch die Ks. Ludwig die Gnaden und Freiheiten bestätigte, die sie von König Rudolf [I.] und König Albrecht [I.] erlangten, (2) daß diese Briefe vor Gericht verlesen und verhört wurden, und (3) daß ihnen daraufhin der Spruch erteilt wurde, daß es niemandem gestattet ist, einen Bürger der Stadt Schaffhausen, Mann oder Frau, wegen persönlicher oder dinglicher Klagen oder aus einem anderen Grund vor ein [fremdes] weltliches Gericht zu laden und Zwangsmaßnahmen gegen ihn zu ergreifen, sondern daß ein Kläger sein Recht vor dem Schultheiß zu Schaffhausen in der Stadt suchen soll und die E. ihre von alters her bestätigten Gnaden und Freiheiten zu Recht genießen sollen (Überl.: Orig. Perg. dt. (A1 und A2) im StA Schaffhausen, Urk. 542/1 und 542/2. — Kopialbuch von 1619 ebd., Abschriften 3/1 fol. 6r-v. Reg.: Urk. Schaffhausen S. 68 Nr. 542). 1343 Juni 12, Rottweil: Konrad von Wartenberg, kaiserlicher Hofrichter zu Rottweil, gleichlautend wie vorhergehende Urkunde (Überl.: Orig. Perg. dt. ebd., Urk. 657. Reg.: Urk. Schaffhausen S. 82 Nr. 657).
  6. 61343 Mai 18, Schadbuch: Konrad der Fürst von Kunzenberg, Graf Albrechts [I.] von Werdenberg[-Heiligenberg] Landrichter zu Schadbuch in der Grafschaft Heiligenberg, erklärt, (1) daß Konrad der Maier sowie zwei weitere Bürger von Schaffhausen am Dienstag nach Christi Himmelfahrt auf dem Landtag zu Schadbuch erschienen sind und ihn gebeten haben, die Briefe und Handfesten Ks. Ludwigs zu lesen, mit denen dieser ihnen die Urkunden seiner Vorgänger, der Könige und Kaiser, bestätigte, (2) daß er erkannt habe, daß niemand einen Bürger von Schaffhausen vor ein Landgericht laden darf, außer es wird dem Kläger in der Stadt das Recht verweigert, (3) daß die genannten Bürger von Schaffhausen darauf einen Vorsprecher genommen und ein Urteil erbeten haben, ob er ihnen darüber einen Brief erteilen soll. und (4) daß ihnen mit offenem Urteil der Spruch erteilt wurde, daß er ihnen darüber einen Brief ausstellen soll und daß dieser Brief die gleiche Beweiskraft wie der Brief des Ks. hat, wenn sie ihn durch einen ihrer Bürger auf einen Landtag schicken, da sie den kaiserlichen Brief nicht gefahrlos auf allen Landtagen vorlegen können (Überl.: Orig. Perg. dt. im StA Schaffhausen, Urk. 551. Reg.: Urk. Schaffhausen S. 69 Nr. 551). 1343 Februar 15. Hafneren: Kuno von Greiffenstein, Landrichter der Herzöge von Österreich im Thurgau, erklärt, daß die Bürger von Schaffhausen vor ihm erschienen sind und ihm die Freiheiten und Gnaden vorlegt haben, die sie von alters her von Kaisern und Königen besitzen, worauf ihnen mit rechtem Gericht der Spruch erteilt wurde, daß es niemandem gestattet ist, einen Bürger der Stadt Schaffhausen, Mann oder Frau, wegen persönlicher oder dinglicher Klagen oder aus anderem Grund vor ein weltliches Gericht zu laden und Zwangsmaßnahmen gegen ihn zu ergreifen, sondern daß ein Kläger sein Recht vor dem Schultheißen zu Schaffhausen in der Stadt suchen soll und die E. ihre von alters her bestätigten Gnaden und Freiheiten zu Recht genießen sollen, und bestimmt, daß ein Schaffhausener Bürger, der auf den Landtag geladen wird, sich mit zwei Mitgliedern des Schaffhausener Rates oder mit anderen ehrbaren und glaubwürdigen Boten gegen die Ladung zur Wehr setzen soll, wie es Sitte und Gewohnheit ist (Überl.: Orig. Perg. dt. im StA Schaffhausen, Urk. 652. Reg.: Urk. Schaffhausen S. 82 Nr. 652).

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Empfohlene Zitierweise

[RI VII] H. 6 n. 32, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1330-09-01_1_0_7_6_0_32_32
(Abgerufen am 28.03.2024).