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[RI VII] Ludwig der Bayer (1314-1347) - [RI VII] H. 6

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Ks. Ludwig (1) dankt den Landammannen, Bürgern und Gemeinden zu Schwyz, Uri und Unterwalden für ihren Gehorsam, (2) befiehlt ihnen, als wir [ ... oftmals] getan haben, seinem Marschall Winand dem Boch und seinen Erben, denen er den Zoll zu Flüelen für 1000 Mark Silber verpfändet hat1, als ir wol wizzent, den Zoll zu übergeben und keinem anderen, da der Zoll ihm und dem Reich von dem ohne leibliche Erbe verstorbenen Grafen Werner [II.] von Homberg als Lehen heimgefallen ist2, (3) erklärt, daß auch zu Lebzeiten des Grafen der Zoll ihm und dem Reich heimgefallen wäre, da der Graf sich wider ihn und das Reich vergangen hat3, (4) verbietet, daß der Marschall und seine Erben aufgrund ihres Friedenschlußes4 am Genuß des Zolles behindert werden, da sie weder Versprechen noch Frieden machen dürfen, die ihm und dem Reich schaden und kaiserliche Schenkungen oder Verpfändungen verhindern, und (5) sagt den Adressaten für den Fall, daß sie in dieser Angelegenheit Schaden erleiden, seine Hilfe zu.

Originaldatierung:
gebn ist zvo Pauie 1329 des suntages nach Mychahelis, r.a. 15, i.a. 25.

Überlieferung/Literatur

Orig. Perg. dt. im StA Uri in Altdorf, A-Urk. 37; Kaisersiegel mit Rücksiegel — Fragment — (Posse, Siegel 1 Tf. 51,1 und 2) an gelb-roten Seidenfäden.

Kopp, Urkunden 1 S. 146 Nr. 72 (aus A). — MGH Const. 6/1 S. 590 Nr. 650 (aus A). — Schiess-Meyer, Urkunden 2 S. 721 Nr. 1481 (aus A).

Böhmer, RI S. 65 Nr. 1059. — Reichszoll S. 17 Nr. 6. — Kopp, Geschichte 5/1 S. 386. — Segesser, Eidgenössische Abschiede S. 16 Nr. 49. — Liebenau, Urkunden S. 28 Nr. 118. — Rochholz, Gaugrafen S. 106 Nr. 200. — Denier, Urkunden S. 62 Nr. 93. — Bansa, Studien S. 194 (Schreiber H 45 = Leonhard von München). — Stettler, Tschudi 3 S. 157* Nr. 25.

Anmerkungen

  1. 1Vgl. Nr. 26. — Zu Winand dem Boch, Jülicher Lehensmann und Kölner Ministeriale, der im August 1327 aus dem päpstlichen Heere zu Ludwig übergegangen zu sein scheint, vgl. Schäfer, Ritter 1 S. 8 Anm. 3 und 2 S. 8 Anm. 7.
  2. 2Graf Werner II. vermachte den Zoll, der ihm von Kaiser Heinrich VII. 1313 Januar 21 für 1000 Mark Silber verpfändet wurde (MGH Const 4/2 S. 921 Nr. 908; Böhmer, RI Heinrich VII. S. 305 Nr. 517), 1315 Juni 11 an Graf Johann I. von Habsburg-Laufenburg (MGH Const 5 S. 255 Nr. 292).
  3. 3Werner II. ist zu 1315 Juni 28 als Landvogt König Friedrichs des Schönen belegt (Gross, Reg. Habsburg S. 35 Nr. 267).
  4. 4Waffenstillstand mit Österreich von 1322 Oktober 6 (Schiess-Meyer, Urkunden 2 S. 572 Nr. 1131; Ruser, Urkunden 1 S. 148 Nr. 151).
  5. 5Zur Urkunde Meyer, Einwirkung S. 228; Mommsen, Eidgenossen S. 123 und 143; Schiess-Meyer, Urkunden 3/1 S. 113 Nr. 161 Vorbem; Hubler, Adel S. 78; Schneider, Grafen S. 151f. — Vgl. Nr. 110—112, 115, 123, 126—128.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI VII] H. 6 n. 27, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1329-10-01_2_0_7_6_0_27_27
(Abgerufen am 28.03.2024).