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[RI VII] Ludwig der Bayer (1314-1347) - [RI VII] H. 4

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Kg. Ludwig (1) dankt Bürgermeister, Rat (consules) und Bürgerschaft von Straßburg für ihre jüngst erwiesene Treue, daß sie den Herzog [Friedrich] von Österreich, qui se veste vestit aliena, nomine regio se describens, nicht als König, sondern, wie er ihrem Briefe entnimmt1, als Gast in die Stadt einließen ohne ihm Hilfe und Rat zu gewähren, wenn auch der Welt- und Ordensklerus diesem einen feierlichen Empfang bereitet hat, was jedoch keinen Anspruch des Herzogs auf das Königtum begründet, (2) teilt ihnen mit, daß seine Sache weiterhin gedeiht, da er von den Bürgern der Städte, die er auf seinem Weg nach Bayern berührte2, den Treueid entgegengenommen hat, in der Stadt Nürnberg als König und nicht als Gast empfangen worden ist und sich hier nach längerer Zeit3 mit den Fürsten und Adeligen der Umgebung dahingehend geeinigt hat, daß sie sich mit ganzer Macht zu seinem und des Reiches Dienst verpflichtet haben, (3) unterrichtet sie nun davon, daß er nach München zieht, um die zwischen ihm und seinem Bruder [Rudolf] ausgehandelte Übereinkunft zu bekräftigen4 und mit dessen Rat und Unterstützung seine Rechte wiederherzustellen, und (4) bittet sie, bei ungünstigen Nachrichten über ihn seinen Worten mehr zu glauben als allen anderen.

Originaldatierung:
Datum in Ingolstat tercio idus Aprilis, r.a. 1.

Überlieferung/Literatur

Orig. Perg. lat. in den Archives Municipales de Strasbourg, AA Nr. 75 Nr. 2; mit ehemals zum Verschluß rückwärts aufgedrücktem Königssekret — Spuren vorhanden — (Posse 1, Tf. 50,6) aus rotem Wachs. Adresse von anderer Hand5: Prudentibus viris, magistro civium, .. consulibus et universis civibus Argentinensibus, fidelibus suis dilectis.

Wencker, App. S. 189 Nr. 25. — Wiegand-Schulte, UB Straßburg 2 S. 274 Nr. 329 (aus A). — MGH Const. 5 S. 218 Nr. 255.

Strobel, Geschichte S. 153. — Böhmer, RI S. 5 Nr. 83. — Gross, Reg. Habsburg S. 24 Nr. 172. — Bansa, Studien S. 125 (Schreiber H 9).

Kommentar

Zur Sache vgl. Schrohe, Kampf S. 54 Anm. 4, Knöpfler, Reichsstädte S. 9 f. und Kaufhold, Gladius S. 37.

Anmerkungen

  1. 1Der Brief der Stadt Straßburg ist nicht überliefert.
  2. 2Ludwig urkundet am 22. März noch zu Speyer (LHA Koblenz, Abt. 655/24 Nr. 1013), vom 25. bis 26. März zu Wimpfen (Böhmer, RI S. 5 Nr. 82 und S. 350 Nr. 3150) und vom 11. bis 14. April zu Ingolstadt (Böhmer, RI S. 82 Nr. 83 und 84).
  3. 3Ludwig urkundet vom 4. — 6. April zu Nürnberg.
  4. 4Vertrag von München von 1315 Mai 6 (Druck: MGH Const. 5 S. 229 Nr. 268; Reg.: Böhmer, RI S. 6 Nr. 99).
  5. 5Zu dem Schreiber H 2 vgl. Bansa, Studien S. 122 und S. 10 Anm. 53.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI VII] H. 4 n. 10, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1315-04-11_1_0_7_4_0_10_10
(Abgerufen am 29.03.2024).