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[RI VII] Ludwig der Bayer (1314-1347) - [RI VII] H. 4

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Kg. Ludwig (1) nimmt die Stadt Straßburg und alle ihre Bewohner in Anerkennung ihrer Dienste in seinen Schutz, (2) erklärt, daß wo immer ihre Bürger im Elsaß eigene Besitzungen haben, niemand von diesen oder den darauf sitzenden Leuten Dienste oder Abgaben verlangen darf, (3) bestätigt ihnen die schon von seinen Vorgängern, den römischen Königen und Kaisern, Lothar [III.]1 und Philipp2 erteilte Gnade, daß niemand von ihnen irgendwo von einem Weltlichen oder Geistlichen außerhalb der Stadt an ein fremdes Gericht gezogen und auch nicht gezwungen werden darf, irgendwo rechtlich zu antworten; Klagen sollen vielmehr vor den Stadtrichter gebracht werden, (4) dehnt das Privileg ihres eximierten Gerichtsstandes von den Realklagen auf die Personalklagen aus, (5) setzt fest, daß für Güter der Straßburger Kaufleute das Recht der Grundruhr nicht gelten soll, wonach Waren aus einem Schiffbruch dem Eigentümer des angrenzenden Territoriums zufallen, (6) bestätigt ihnen alle von den römischen Königen und Kaisern empfangenen Rechte und Privilegien und (7) gebietet jedermann unter Androhung einer Pön in Höhe von 30 Pfund Goldes, die je zur Hälfte der königlichen Kammer und den Geschädigten zufallen soll, die Einhaltung des Privilegs.

Originaldatierung:
Dat. in castris prope Spiram 1315 tercio kalendas Marcii, r.a. 1.

Überlieferung/Literatur

Orig. Perg. lat. (A1) in den Archives Municipales de Strasbourg, Fonds des chartes Nr. 595; Königssiegel (Posse 1, Tf. 50,5) fehlt, ehemals an Seidenfäden. Auf der Rückseite Registrata-Vermerk R. — Orig. Perg. lat. (A2) ebenda, Fonds des chartes Nr. 596; Königssiegel (Posse 1, Tf. 50,5) fehlt, ehemals an Seidenfäden. Auf der Rückseite Registrata-Vermerk R. — Kopialbuch von 1370. (B) ebenda, AA 65 fol. 26r.

Schoepflin, Als. dipl. 2 S. 111 Nr. 885 (Auszug aus B). — Wiegand-Schulte, UB Straßburg 2 S. 273 Nr. 326 (aus A).

Strobel, Geschichte S. 153. — Böhmer, RI S. 5 Nr. 73. — Bansa, Studien S. 124 (A1 und A2: Schreiber H 9). — Battenberg, Gerichtsstandsprivilegien S. 192 Nr. 276.

Kommentar

Vgl. die fast gleichlautenden Urkunden König Friedrichs von 1315 März 63 und Kaiser Ludwigs von 1328 November 1 (Nr. 31).

Anmerkungen

  1. 11129 Januar 20 (Böhmer-Petke, RI Lothar III. S. 112 Nr. 179; Battenberg a.a.O. S. 93 Nr. 3).
  2. 21205 Juli 16 (Druck: Wiegand-Schulte, UB Straßburg 1 S. 119 Nr. 145; Böhmer-Ficker, RI 1198—1272 S. 33 Nr. 113).
  3. 31315 März 6, im Lager bei Kutzenhausen: Kg. Friedrich gleichlautend wie Nr. 5. — Dat. in castris prope Kotzenhusen IIe nonas Marcii 1315, r.a. 1 (Überl.: Orig. Perg. lat. (A1) in den Archives Municipales de Strasbourg, Fonds des chartes Nr. 597). — Orig. Perg. lat. (A2) in der UB Heidelberg, Heidelberger Urkunde Nr. 175. — Kopialbuch von 1370 in den Archives Municipales Strasbourg, AA 65 fol. 24v. - Vidimus Bischofs Johannes von Basel von 1425 September 18, das von dem öffentlichen Notar Wernher, Peter Wentzel von Lautern beglaubigt wurde, ebenda, Fonds des chartes Nr. 3883. — Abschrift 19. Jh. (Sammlung Lehmann) in den Archives Départementales du Bas-Rhin Strasbourg, 36 J 1/1 Nr. 125. Druck: Wiegand-Schulte, UB Straßburg 2 S. 274 Nr. 327 (aus A1); Reg.: Böhmer, RI S. 331 Nr. 260 (zu März 5). — Gross, Reg. Habsburg S. 15 Nr. 100 (zu März 4).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI VII] H. 4 n. 5, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1315-02-27_1_0_7_4_0_5_5
(Abgerufen am 28.03.2024).