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[RI VII] Ludwig der Bayer (1314-1347) - [RI VII] H. 3

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Ks. Ludwig (1) erteilt Abt Albert [II.] des [Benediktiner]klosters St. Emmeram zu Regensburg für seine und der Vorgänger Treue zu ihm und dem Reich alle Regalien, Temporalien, Würden, Nutzen und commoda, die ihm und dem Kloster nach Recht und Gewohnheit seit altersher gehören und seinen Vorgängern im Kloster und dessen Gütern bisher gehörten, (2) bestätigt und erneuert alle Freiheiten, Immunitäten, Exemtionen, Gnaden, Zugeständnisse, dona und Urkunden, die dieser, seine Vorgänger und das Kloster von ihm und seinen Vorgängern im Reich erhalten haben, (3) untersagt Königen, Herzögen, Markgrafen, Grafen, Baronen, allen übrigen Edlen und Getreuen des Reiches, allen Städten, Gemeinschaften und Einzelpersonen jeden Standes, auch wenn sie durch bischöfliche1 oder sonstige Würde hervorragen, Abt und Kloster darin zu beeinträchtigen, (4) bestimmt, daß keine Gesetze, Rechte, Gewohnheiten oder Statuten, besonders aus dem c[orpus iuris civilis] die Gesetze ‚De precibus imperatori offerendis‘, ‚Nec damnosa‘ [...] ‚l[ex] ult[ima]‘2 und ‚Si contra ius vel utili[tatem] pu[blicam]‘3, sowie Privilegien und Zugeständnisse von ihm selbst, seinen Vorgängern oder wem auch immer für eine Gemeinschaft oder Einzelperson und besonders für die Stadt Regensburg dem entgegenstehen, (5) erklärt solche Bestimmungen für ungültig und (6) bedroht Zuwiderhandelnde mit einer Strafe von 100 Mark reinen Goldes halb für die Kammer des Reiches, halb für den Geschädigten.

Originaldatierung:
Datum Tridenti in vigilia Nativitatis domini 1329, indict. tertiadecima, r.a. 16, i.a. 24.

Überlieferung/Literatur

Orig. Perg. lat. im HStA München, KU Regensburg-St. Emmeram 323 (= KLS 387); Kaisersiegel mit Rücksiegel (Posse 1 Tf. 51,1/2) an rot-grünen Seidenfäden (A). — Kopialbuch 15. Jh. ebd., KL Regensburg-St. Emmeram 7 fol. 5v—6v. — Kopialbuch 17. Jh. ebd., KL Regensburg-St. Emmeram 71/2 fol. 73 r—75 r. — Kopialbuch 18. Jh. ebd., KL Regensburg-St. Emmeram 40/IV fol. 70r—71v.

Coelestinus S. 260 Nr. 128 (aus A). — MGH Const. 6,1 S. 564 Nr. 669 (aus A).

Kraus S. 286 Nr. 103. — Sterr S. 349. — Zirngibl, Ludwig S. 274. — RB 6 S. 312. — Böhmer, RI S. 66 Nr. 1067. — Bansa, Studien S. 194 (Schr. H 45).

Anmerkungen

  1. 1Zu den Auseinandersetzungen um die 1325 erreichte Exemtion Zirngibl, Exemptionsprozeß; Budde S. 209—228; Hemmerle, Benediktinerklöster S. 239f; Hausberger S. 113.
  2. 2Krüger 1,19,3 und 8.
  3. 3Krüger 1,22,6. — Zur Non-obstante-Formel dieser Urkunde Bansa, Studien S. 62ff.
  4. 4Zu den Ausgaben für die Abholung der Urkunde aus Trient, die im Rechnungsbuch des Abtes Albert II. von St. Emmeram von 1325—1333 (Perg. lat. im HStA München, KL Regensburg-St. Emmeram 19 1/2) verzeichnet sind, Zirngibl, Ludwig S. 274, Ders., Alberts Rechnung S. 161.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI VII] H. 3 n. 213, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1329-12-24_1_0_7_3_0_213_213
(Abgerufen am 18.04.2024).