Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Ludwig - [RI VII] H. 3 n. †209

1329 April 24, München

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Ks. Ludwig (1) bestätigt zu seinem und seiner Vorfahren Seelenheil für sich und seine Erben und Nachkommen Äbten und Prälaten in seinem Land [Ober]bayern alle Briefe, Gnaden, Rechte und Freiheiten, die sie von Päpsten, Kaisern und Königen vnd von ma^e nklich erhalten haben, (2) erkennt an, daß sie ihm bewiesen haben, weder Dienste, Steuern noch Wagenfahrten zu schulden, außer was si vns mit gantzer lieb vnd gunst erzaigent, (3) untersagt, die Empfänger und ihre Nachkommen, ihre Leute und Güter zu beeinträchtigen, (4) bedroht Zuwiderhandelnde mit einer Strafe von 10 Pfund reinen Goldes für die Reichskammer, (5) gebietet, daß weder Ritter noch Knechte, edele oder vnedel, die Gotteshäuser, ihre Leute und Güter für ihn, seine Erben und Nachkommen pfänden sollen, wann in bisher vngu^e tlich daran beschehen ist, und (6) spricht allen Zuwiderhandelnden Rechte und Ehren ab bis zur Wiedergutmachung. Geben [...] ze Mu^e nichen an sand Go^e rgen tag 1329, r.a. 16, i.a. 3¹.

Überlieferung/Literatur

Indersdorf: Angebliches Orig. Perg. dt. im HStA München, KU Indersdorf 67 (= KLS 371); Kaisersiegel mit Rücksiegel (Posse 1 Tf. 51,1/2) an Pressel (A). — Kopialbuch 15. Jh. ebd., KL Indersdorf 2 fol. 20v. — Kopialbuch 15. Jh. ebd., KL Indersdorf 3 fol. 23r. — Beglaubigte Abschrift von 1666 Januar 27 liegt dem Orig. bei. Benediktbeuern: Abschrift Pap. dt. 15. Jh. in der StB München, Cgm 327 fol. 20r—v. Scheyern: zwei Abschriften Pap. dt. 18. Jh. im HStA München, KU Scheyern 64.

Hundt, Indersdorf S. 59 Nr. 125 (aus A). — Bock, Fälschungen S. 332 (aus A).

Böhmer, RI S. 359 Nr. 3272 (zu 1330 April 23).

Anmerkungen

1. ¹Die Fälschung hat folgende Merkmale: Die Datierung stimmt mit den Herrschaftsjahren nicht überein, die beide zu 1330 gehören; der Ausstellungsort paßt nicht ins Itinerar, denn April 12 urkundet Ludwig in Pontremoli, April 28 in Soncino, Berg, Itinerar 1 S. 131 (Teildruck S. 185ff.); für die Urkunde wurde nördliches Pergement verwendet; die Schrift gehört in den Anfang des 15. Jh. Die Fälschung dürfte im Zusammenhang mit den gefälschten Nr. 289 und 309 stehen, vgl. ebd. die inhaltiche Begründung; Bock, Fälschungen S. 325—330. — Vgl. Nr. 230—247, 303. — Vgl. ebenso für Indersdorf die Bestätigung durch Herzog Albrecht III. von Bayern von 1458 August 16 (Hundt, Indersdorf S. 366 Nr. 902).