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[RI VII] Ludwig der Bayer (1314-1347) - [RI VII] H. 3

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Kg. Ludwig (1) überträgt zu seinem Seelenheil und seinen Vorfahren und Nachkommen als Seelgerät für sich, seine Erben und Nachkommen Äbtissin und Konvent des [Zisterzienserinnen]klosters Niederschönenfeld, Diözese Augsburg, seine ererbten Eigengüter: 2 Höfe zu [Bayer]dilling, 1 Hufe, die der Smide bebaut, 2 Mühlen, 1 öde Mühlstatt, sämtliche Hofstätten, die 7 Schilling Münchener Pfennige einbringen, 1 Chastenpevnt genannte Wiese, die 52 Münchener Pfennige einbringt, sowie all seinen Besitz im Dorf[Bayer]dilling, die Zehnten zu Rain1, Brucklach, Lintach, [Pessen]burgheim2 und der Pfarrei [Bayer]dilling, 1 Hof zu Nördling, den der Resche innehat, den Meierhof zu Wächtering, den der Totenhaymaer innehat, 2 Hufen zu Haselbach, die der Geselle bebaut, und 1 Hof zu Wallerdorf, den Heinrich der Geygaer innehat, zu freiem Eigen mit Gülten, Stift, Steuern, Gericht, Nutzen und allem Zubehör, besuht vnd [vn]besuo ht, mit allen seinen und seiner Vorfahren Rechten, (2) erklärt Ansprüche seiner Erben und Nachkommen daran für kraftlos, (3) untersagt seinen Viztumen, Richtern und Amtleuten, Forderungen aus diesen Gütern oder von den darauf sitzenden Leuten zu erheben sowie überhaupt Steuern und Forderungen an alle Güter der Empfänger in seinem Land und ihre Leute wie auch die Hintersassen auf Höfen, Hufen und Mühlen zu richten, (4) überträgt den Empfängern die Gerichte auf ihren alten und neuen Gütern in seinem Land vorbehaltlich der Gerichtsbarkeit über todsleg, notnuo nft, devf vnd swaz anderer sache an daz leben geent für sich und seine Erben, (5) bestimmt, daß mit Todesstrafe zu belangende Eigenleute der Empfänger seinem Richter zu überantworten sind ohne Anspruch auf deren Gut, (6) setzt fest, daß aus der jährlich von diesen und andern vnsern guo ten, die in verschriben sint auch mit vnsern briefen3, fließenden Herrengült von 60 Pfund Münchener Pfennigen jeder Klosterfrau, den Priestern, Brüdern und Pfründnern des Klosters als Dienst täglich 1 Seidel Wein, von dem 1 Fuder mindestens 10 Pfund Haller wert sein soll, gegeben wird, (7) verfügt, daß zu seinem, seiner Vorfahren und Nachkommen Seelenheil jeden Freitag eine Seelmesse im Kloster gesungen, im Falle der Verhinderung oder Amtsüberlastung gesprochen wird, und (8) ordnet an, daß 1 vom Konvent bestimmte Klosterfrau und 1 Bruder die genannte Gült einnehmen und den Dienst davon rechenschaftspflichtig leisten, widrigenfalls die ältesten und besten 8 Klosterfrauen es der Äbtissin von [Nieder]schönenfeld melden sollen, bei Nichterfolg sollen sie es 8 der besten des [Zisterzienser]konvents zu Kaisheim melden zur Ausrichtung durch deren Abt und, falls es der niht auzrihtet, der Herrschaft zu [Ober]bayern, damit diese die Gült zur vorgeschriebenen Verwendung bringe, als ir brief sagt, den wir von in darue ber haben4.

Originaldatierung:
Geben [...] ze Auspuo rch an dem samtztag vor sant Nyclaus tag 1322, r.a. 95.

Überlieferung/Literatur

Orig. Perg. dt. im HStA München, KU Niederschönenfeld 53 (= KLS 230 1/2); Königssiegel (Posse 1 Tf. 50,5) an rot-gelben Seidenfäden. — Abschrift 18. Jh. liegt dem Orig. bei.

RB 6 S. 77. — Böhmer, RI S. 30 Nr. 501. — Erben, Berthold S. 116 Nr. 103. — Bansa, Studien S. 143 (Schr. H 17).

Anmerkungen

  1. 1Vgl. dazu die Urkunde des Abtes Ulrich II. von Kaisheim von 1324 Juni 25 (Abschrift dt. im Kopialbuch Perg. von 1529 im HStA München, KL Niederschönenfeld 3 fol. 114r—v).
  2. 2Vgl. die Übertragung dieser bischöflichen Lehen durch Bischof Gebhard von Eichstätt von 1325 Juni 28 (MB 16 S. 350 Nr. 93; RB 6 S. 166).
  3. 3Vgl. Nr. 59.
  4. 4Bestätigung der Schenkung durch Äbtissin Guta von Niederschönenfeld von 1322 Dezember 4 (Erben, Berthold S. 116 Nr. 103a).
  5. 5Zur Urkunde Baader S. 189ff. — Vgl. Nr. 155, 156, 440.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI VII] H. 3 n. 128, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1322-12-04_1_0_7_3_0_128_128
(Abgerufen am 19.04.2024).