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[RI VII] Ludwig der Bayer (1314-1347) – [RI VII] H. 12

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Kg. Ludwig (1) erhöht Konrad [IV.] dem Alten von Weinsberg1 und dessen Erben und Nachkommen für vergangene und künftige Reichsdienste die Pfandsumme auf den königlichen Anteil der drei Dörfer [Ober‑, Mittel- und Unter]schefflenz mit Zubehör um 1800 Pfund Haller und auf Dahenfeld um 600 Pfund Haller, (2) erläutert, dass ihnen diese Beträge zusätzlich zu der ihnen von König [Albrecht I.]2 auf diese Dörfer urkundlich3 angewiesenen Pfandsumme zustehen, und (3) bestimmt, dass sie die Dörfer innehaben und nutzen sollen, bis er oder seine Nachfolger sie für die Gesamtsumme auslösen.4

Originaldatierung:
Geben […] zuo Nuerenberg an dem ertage noch sant Johannes tage ante portam latinam 1315, r.a. 1.

Überlieferung/Literatur

Überl.: Angebliches Orig. Perg. dt. – beschädigt – im StA Würzburg, Erzstift Mainz Urk. Weltlicher Schrank L 3/17 (AS: BayHStA München, KLS 47 1/2); Königssiegel (Posse, Siegel 1 Tf. 50,5) an Pressel; 19,7×21,6, Ssp. 15×16,4, Pl. 2,6; einfache Zierinitiale.

Druck: Roedder, Reichsdorf S. 61f. Nr. 49.

Reg.: RB 6 S. 394. – Bansa, Studien S. 320 Nr. 2. – Sprinkart, Kanzlei S. 550 Nr. 1435. – Reg.LdB 1 S. 3 Nr. 1, 7 S. 18 Nr. 35.

Anmerkungen

  1. 1Zu Konrad IV. von Weinsberg, vor 1301 der Jüngere, danach der Alte genannt, Landvogt von Niederschwaben, († 1323) Schwennicke, Stammtafeln NF 16 Tf. 142.
  2. 2Das Pergament weist mittig zwei Löcher auf; der fehlende Urkundentext ist durch die Abschrift im Kopialbuch 14. Jh. im StA Wertheim, Abt. Löwenstein-Wertheim-Gem. Archiv, Kopiar M 1 fol. 41v-42rüberliefert.
  3. 3Vgl. Urkunde König Albrechts I. für Konrad IV. von Weinsberg von 1305 Juni 27 mit Bestätigung aller Rechte und Besitzungen und Verpfändung genannter Dörfer (Kopialbuch 14. Jh. im StA Wertheim, Abt. Löwenstein-Wertheim-Gem. Archiv, Kopiar M 1 fol. 41r), die nach Bansa, Studien S. 321 als Fälschung anzusehen ist.
  4. 4Der Fälschungsverdacht wurde erstmals erhoben von Bock, Rezension Roedder S. 250 Nr. 223; ausführlich zur Fälschung dann Bansa, Studien S. 320-322 Nr. 2, der auf die ungewöhnliche Beschaffenheit des Pergaments, den nicht ins Itinerar passenden Ausstellungsort (Ludwig hielt sich bis Mai 6 in München, ab Mai 13 in Landshut auf), Spuren von Bruch und Klebung am Königgsiegel (heute nicht mehr deutlich zu erkennen) sowie die frühestens in die Mitte des 14. Jahrhunderts zu datierende Schrift hinweist. Bansa hat festgestellt, dass die Fälschung wahrscheinlich nach dem Vorbild einer anderen Ludwigsurkunde für Konrad IV. von Weinsberg von 1316 Mai 11 (Orig. Perg. dt. im Hohenlohe-ZentralA Neuenstein, Weinsberg B 4. Böhmer, Acta 2 S. 484 Nr. 697; Reg.LdB 1 S. 7f. Nr. 11) entstanden ist, deren Datierung bis auf die Jahresangaben gleich lautet. – Vgl. die ebenfalls fälschungsverdächtige Ludwigsurkunde für Konrad IV. von Weinsberg Nr. †(?) 35 sowie Urkunde Kaiser Karls IV. für Erzbischof Gerlach von Mainz von 1362 März 26 mit der Erlaubnis Ober-, Mittel- und Unterschefflenz von Engelhard und Konrad IV. von Weinsberg auszulösen (Oberrhein. Stadtrechte 1/2 S. 117f.; Vogt-Otto, Reg. Mainz 2/1 S. 333f. Nr. 1490). – Zur Urkunde Roedder, Reichsdorf S. 61f.; Lohmann, Hirschhorn S. 329; Andermann, Mittelschefflenz S. 580; Lenz, Reichenstein S. 42.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI VII] H. 12 n. †28, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b4c98a3d-5c3e-472d-82d1-ceba30aed933
(Abgerufen am 19.04.2024).