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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,2

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König Heinrich begnadet die seinem Schutz unterstellten Meisterin und Konvent des Benediktinerinnenklosters Biblisheim in der Straßburger Diözese, weil jene durch den Mangel an Weiden und Holz in der Vergangenheit sehr hart bedrängt wurden, mit der Erlaubnis, ab sofort für sich und ihre Nachfolgerinnen immerdar außer ihrem Vieh jährlich vierzig Schweine in den königlichen Forst (in foresta nostra), der volkssprachlich »der Heilige Forst« genannt wird, zu Eichelmast und anderer Weide zu treiben und zu halten, Brennholz zu sammeln und zu schneiden und außerdem soviel Bäume und Holz, das sie zum Bauen und Reparieren ihrer Gebäude brauchen, in diesem Forst zu schneiden und zu holen, wie sie für beides nötig haben, ohne irgendjemandes Behinderung oder Verbot. [Außerdem billigt er und bestätigt in Gottes Namen alle Güter, Privilegien und Rechte innerhalb und außerhalb ihres Bannes, die der Meisterin und dem Konvent von seinen Vorgängern und allen Christgläubigen zum Heil ihrer Seelen geschenkt und übertragen wurden, damit sie sie bebauen, bepflanzen, nutzen und genießen können, sowie daß sie Jagd, Vogelfang und Fischerei in den Wäldern und Flüssen in ihrem ganzen Gebiet oberhalb und unterhalb des Klosters im Fluß Biberbach bis zur alten Sauer, die volkssprachlich »der Altebach« (›die alte bach‹) genannt wird, einrichten und ohne irgendjemandes Behinderung und Verbot ausüben können.] – Majestätssiegel angekündigt. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Decet regiam maiestatem.

Originaldatierung:
datum Hagenowie, XIIII kalendas Septembris

Überlieferung/Literatur

Formelbucheintrag der Urkunde Heinrichs VII. aus dem 14. Jh., Wien, Nationalbibliothek, Cod. 410 fol. 10v; *Insert im Transsumpt Königs Karl IV. vom 1./13. Dezember 1347, überliefert als Vidimus des Kaiserlichen Öffentlichen Notars Johannes Dagobert Fritz vom 24. September 1717, Straßburg, AD du Bas-Rhin, H 2570. – Druck des Wiener Formelbucheintrags: Chmel, Handschriften 2 (1841) S. 333 Nr. 24.

Druck der Straßburger Abschrift: Schoepflin, Alsatia diplomatica 2 (1775) S. 93 Nr. 851 (ungenau).

Regesten: Böhmer (1831) Nr. 5303; ders., Heinrich VII. (...1844) Nr. 280.

Liste: Bloch, Überlieferung Andlau (...1896) I Nr. 6.

Kommentar

Die Datierung der Karls-Urkunde ist nach dem Straßburger Vidimus nicht eindeutig; dort steht indictione XV idus Decembris, über der Zeile ist über idus jedoch von gleicher Hand calendae gesetzt. – Der Formelbucheintrag der Heinrich-Urkunde bricht nach der Erlaubnis zur Nutzung des Heiligen Forstes ab; außerdem fehlt die Datierung. Die zusätzlich nur in der Straßburger Abschrift des Transsumpts Karls IV. erscheinenden Verfügungen wurden durch eckige Klammern im Regest kenntlich gemacht.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,2 n. 589, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/fd36b5fe-1263-4009-a770-8a6847302161
(Abgerufen am 19.04.2024).