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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,2

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Seinem geistlichen Sohn Römerkönig Heinrich [VII.] teilt Papst Clemens (V.) mit, er habe den ehemaligen Lunder Erzbischof Johann [Grand] auf den Bremen[-Hamburger] Erzstuhl transferiert; sei die Bremer Kirche nach dem Tod Erzbischof Giselberts [von Brunkhorst] doch lange vakant geblieben: Der einmütig als sein Nachfolger gewählte Domdekan Heinrich [von Golthorn] sei vor Erlangung der päpstlichen Bestätigung in jener kriegsgefährdeten Gegend gestorben; die zwiespältig zum Nachfolger gewählten Domscholaster Florenz [von Brunkhorst] und Dompropst Bernhard [von Wölpe] seien während der päpstlich an Kardinalpriester Thomas [Jorz] von Santa Sabina delegierten Wahlprüfung vor Verfahrensende an der päpstlichen Kurie gestorben bzw. von hier unerlaubt abgereist. Demzufolge habe der Papst auf Rat des Kardinals Thomas und der anderen Kardinäle den abwesenden Johann, auch infolge von dessen persönlichen Qualitäten, für die Bremer Kirche providiert. Ihn und dessen Kirche rechtlich zu unterstützen, ersucht der Papst den König, zumal dieser Kirchen und Geistliche zu begünstigen pflege. – Quanto erga ecclesias et personas ecclesiasticas.

Originaldatierung:
dat. Auinion. III id. Februar.

Überlieferung/Literatur

Deperditum.– Erwähnt als Brief in e[undem] m[odum] im Anschluß an den Text des Provisionsprivilegs für Elekt Johann im Register Papst Clemens’ V. mit Zitat von Briefeingang und -schluß: *Rom, Archivio Segreto Vaticano, Reg. Vat. 57 fol. 64r zu cap. 248. – Druck des Registertexts von Provisionsbrief und Verbreitungsnotizen: Regestum Clementis Papae V, Annus quintus (1887) S. 80f. Nr. 5364. – Regest des Provisionsbriefs: Möhlmann, Erzbischöfe von Bremen 2 I (1953) Nr. 9.

Kommentar

Mitgeteilt wurde die »Übertragung des Erzbistums an Johann Grand [...] gleichzeitig [dem] Bremer Domkapitel, d[en] Vasallen des Bremer Erzstifts [und den] Suffraganbischöfe[n] von Lübeck, Ratzeburg und Schwerin«. In der Liste des Papstregisters steht König Heinrich VII. an vierter und letzter Stelle; Zitat aus Möhlmann a.a.O. S. 4 zu Nr. 9 – während Registereintrag und Regestum Nr. 5364 a. E. die Suffragane nicht namhaft machen; Regestum a.a.O. S. 81 Sp. 2. Die Ergänzungen zum Registertext stammen aus Möhlmann a.a.O. und stehen auch bei Gatz/Brodkorb, Bischöfe 1198–1448 (2001) S. 88–93. Bei beiden finden sich weitere Druck- und Schrifttumsnachweise, zu ergänzen aus Tore Nyberg, Johannes Grand (in: LThK 4, 31995) Sp. 980. – Im Provisionsprivileg für Johann Grand sind dem Domscholaster sechs und dem Dompropst fünf Stimmen zugeordnet; nicht berücksichtigt wird durch Clemens V. der [Bremer] Domherr und Stiftspropst Otto von Diepholz, den Heinrich Boehmer und Heinz-Joachim Schulze als dritten Konkurrenzelekten nach Heinrich von Golthorns Tod (am 9. April 1307) erwähnen; Hauck, Kirchengeschichte Deutschlands 5 II (1920) S. 1172 bzw. Gatz/Brodkorb a.a.O. S. 92 Sp. 1 nach Historia archiepiscoporum Bremensium (...1841) S. 24. Hiernach ist der nobilis de Depholte ebenfalls an der Kurie gestorben.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,2 n. 384a, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/f9893b76-ec70-4249-a41a-91d6cd8b0b50
(Abgerufen am 18.04.2024).