Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Heinrich VII. - RI VI,4,2 n. 582

1310 August 9, Kaiserslautern

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König Heinrich gestattet aus königlicher Freigebigkeit dem Schmied Meister Gottfried, Bürger in [Kaisers-]Lautern, in geeignetem Dienst für König und Reich (in servitute nobis et imperio competenti) an dem Flußlauf des Keysers wagh, auf dem reichseigenen Grundstück unterhalb vom Elbrichsperg, eine neue Mühle (molendinum) zu errichten, die Gottfried und seine Erben von König und Reich gegen einen jährlichen Zins von einem Pfund Wachs, das der Lauterer Burgkapelle auszuhändigen ist, dauerhaft besitzen sollen. Er verbietet streng, daß irgendjemand diesem Gottfried oder seinen Erben bezüglich des Vorgenannten Hindernisse in den Weg legt. – Nos Heinricus [...]. Ad universorum noticiam volumus pervenire.

Originaldatierung:

datum in Luthrea V^O idus Augusti

Überlieferung/Literatur

*Einzelabschrift (Pergament, Siegel fehlt, Einschnitte für Pergamentstreifen vorhanden) Luzern, StaatsA, GA 337 mit jüngeren Rückschriften; Abschrift des 18. Jh., Karlsruhe, GLA, S Kremer-Lamey 28 Nr. 445.

Drucke: Winkelmann, Acta Imperii 2, S. 238 Nr. 371; Häberle, Kaiserswoog (...1906) S. 67; Dolch/Münch, UB Kaiserslautern 1 (1994) S. 406f. Nr. 578.

Regest: Dolch/Münch a.a.O. Nr. 578.

Kommentar

Winkelmann erklärte die Luzerner Überlieferung für eine »copie des XV. iahrhunderts«. Tatsächlich weist die Schrift eher ins späte 14. Jh. und eine notwendige Korrektur über der Zeile eher auf Kopie, während Umbug und Einschnitte für den Pergamentstreifen eines – nicht mehr vorhandenen – Siegels auf Behandlung als Original hindeuten. Der Luzerner Staatsarchivar F. Glauser sah 1993 keine zwingenden Anhaltspunkte für Annahme einer Kopie und stufte auf briefliche Anfrage von Michael Münch das Stück als Original ein. – Da die königliche Bauerlaubnis an einen Schmied ging und bis 1458 keine Mahlmühle am Kaiserswoog erwähnt wird, vermutet Dolch, Kaiserswoog und Kaisersmühle (...2001) S. 150, es habe »sich hier um eine mit Wasserkraft betriebene Schleifmühle, eine Anlage zum Schärfen von Waffen und Sensen sowie zur Reparatur von Rüstungen« gehandelt.