Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,2

Sie sehen den Datensatz 207 von insgesamt 438.

König Heinrich befiehlt dem Adligen Graf Diether [VI.] von Katzenelnbogen – weil er seinem Fürsten und Bruder, dem Trierer Erzbischof Balduin, die Vollmacht gegeben hat, den Teil der Burg Sterrenberg mit Rechten und Zubehör, den Heinrichs Vorgänger, die Römerkönige, an Diether verpfändet haben, zurückzukaufen und auszulösen –, die Urkunde über diese Verpfändung, wenn er eine besitzt, öffentlich vorzulegen und, zufrieden mit dem Geld, das ihm zu recht aufgrund der Verpfändung dieser Burg zusteht, sobald ihm dieses von dem Erzbischof oder an dessen Stelle ausgehändigt wird, sich nicht zu weigern, dem Erzbischof oder dessen zuverlässigen Gesandten den Teil der genannten Burg, wie er ihm bekanntlich verpfändet wurde, von Rechts wegen und besonders aus Achtung vor dem König auszuliefern und zu übergeben. – Nobili viro Dithero .. comiti de Katzenelenboge, fideli suo dilecto.

Originaldatierung:
datum Luccelburg, VIO kln. Iulii

Überlieferung/Literatur

*Original (Pergament, keine Siegelspuren) Koblenz, LHA, Best. 1 A Nr. 448; Abschriften des 14. Jh. in den Balduineen, ebd., Balduineum I: Best. 1 C Nr. 1, Nr. 184; Balduineum II: Best. 1 C Nr. 2, Nr. 198; Balduineum III: Best. 1 C Nr. 3, Nr. 214; Balduineum IV (sog. Balduineum Kesselstatt): Best. 1 C Nr. 3a, Nr. 1353.

Druck: Acta Imperii Selecta (1870) S. 430 Nr. 611 aus der Abschrift im Balduineum III.

Regesten: Böhmer, Heinrich VII., Nr. 248; Sauer, CD Nassoicus 1 III (1887) Nr. 1444; Wauters, Table chronologique 8 (1892) S. 395f.; Demandt, Grafen von Katzenelnbogen 1 (1953) Nr. 503; Mötsch, Balduineen, Nr. 374.

Liste: Lüdicke, Gesamtverzeichnis (1910), Nr. 1284.

Kommentar

Burg Sterrenberg überschaute zusammen mit ihrem »feindlichen (?) Bruder« Burg Liebenstein das zum »Bopparder Reich« zählende Flößerdorf Bornhofen, heute Kamp-Bornhofen, ca. 4 km südöstlich Boppards rechts des Rheins. – Die Burg gehörte um 1195 zu den Reichslehen der Herren von Bolanden und wurde wohl gegen Ende des 13. Jahrhunderts an die Grafen von Katzenelnbogen verpfändet. 1315 kam sie teilweise, 1320 ganz an das Erzstift Trier; Hellmuth Gensicke, Kamp-Bornhofen, in: Handbuch hist. Stätten »Rheinland-Pfalz und Saarland« (31988) S. 160. – Die erwähnte Verpfändungsurkunde ist nicht überliefert; Demandt a.a.O. – Die Auslösung des verpfändeten Burgteils bzw. dessen Übergabe durch Diether von Katzenelnbogen an den Trierer Erzbischof war bis zum 9. Mai 1314 noch nicht erfolgt, denn unter diesem Datum kam der Habsburger Herzog Leopold von Österreich für seinen Bruder Herzog Friedrich mit dem Kölner Erzbischof Heinrich II. von Virneburg für dessen Bundesgenossen bei der Königswahl Friedrichs unter anderem dahingehend überein, dem Grafen von Katzenelnbogen die Pfandsumme für die Burg Sterrenberg auf vierhundert Pfund Heller zu erhöhen; Schwalm, MGH Const. 5, S. 28 Nr. 26 § 6. Daß dem Grafen gleichzeitig der Wiederaufbau der zerstörten Stadt unterhalb der Burg gestattet wurde, deutet auf gewaltsame Auseinandersetzungen hin; Demandt a.a.O. Nr. 503 A. 1.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,2 n. 481, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/e6b32e22-7829-42d8-b404-2be33b7e02c7
(Abgerufen am 24.04.2024).