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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,2

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König Heinrich und Erzbischof Peter von Mainz, Erzkanzler für Deutschland (in Tuschem lande [!]), bezeugen mit ihrem jeweiligen Siegel zusammen mit den Vertragspartnern einen Vergleich, den der Fürst Abt Heinrich [V.] von Fulda und der Adlige Graf Berthold [VII.] von Henneberg[-Schleusingen] zwischen der verwitweten Markgräfin Anna von Brandenburg und Bischof Andreas von Würzburg vermittelt haben. – Wir Anna von Gotes gnaden margrevin wilunt ze Brandemburg.

Originaldatierung:
gegeben an Unser Frowen abent irs geburtlichen tages, ze Spire

Überlieferung/Literatur

*Original (Pergament, beschädigtes Königssiegel an roter Seidenschnur, Siegel des Erzbischofs von Mainz an grüner Seidenschnur, Siegel des Bischofs von Würzburg und der Markgräfin Anna an roten Seidenschnüren) München, HStA, Abt. Würzburger Urk. Nr. 447 mit Rückschriften, darunter zeitgenössisch Marchionissa de Brandenburg und von anderer Hand Compositio inter marchionissam (hierzu ergänzend ca. 15. Jh. als frauen von Henneberg) Brandenburgen. et A. episcopum Herbip.

Druck: von Rockinger, Monumenta episcopatus wirziburgensis 2 (1866) S. 437–443 Nr. 248.

Regesten: de Freyberg, Rerum Boicarum Autographa (1836) S. 162; Rübsam, Heinrich V. von Weilnau (...1882) Nr. 216; Vogt, Regesten Erzbischöfe Mainz 1, 1, Nr. 1289; Füsslein, Erwerbung der Herrschaft Coburg (...1928) S. 96f.; Krabbo/Winter, Markgrafen von Brandenburg (1955) Nr. 2135 n; Wagner, Zisterzienserabtei Bildhausen (1987) Nr. 115; Rödel, Königs- und Hofgericht 1292–1313 (1992) Nr. 424.

Kommentar

Anna, die Ausstellerin der Urkunde, Tochter König Albrechts I., war in erster Ehe mit Markgraf Hermann I. von Brandenburg († 1308) verheiratet gewesen. Im Jahre 1310 heiratete sie dann Herzog Heinrich VI. von Schlesien-Breslau; vgl. von Isenburg/Freytag von Loringhoven, Stammtafeln zur Geschichte der europäischen Staaten 1 (1953) Taf. 16. Laut Vogt und Rödel ging sie eine zweite Ehe mit Graf Berthold VII. von Henneberg ein; hierbei handelt es sich jedoch um eine Verwechslung mit Anna von Hohenlohe, der zweiten Gemahlin des Henneberger Grafen; Freytag von Loringhofen, Europäische Stammtafeln 3 (1956) Taf. 77. – Der hier beigelegte Streit ging um die würzburgischen Kirchenlehen der Grafen von Henneberg, deren Erbe Annas Schwiegervater Markgraf Otto V. von Brandenburg nach dem kinderlosen Tod seines Schwagers Boppo VIII. von Henneberg 1291 angetreten hatte; zum Konflikt mit dem Bistum Würzburg Füsslein, Berthold VII., Graf von Henneberg (1905/1983), bes. S. 36f. Die Hofmark Bundorf, die der Bischof gemäß dem Vergleich für eine Geldzahlung von den Brandenburgern auslösen durfte, gehörte zum Eichstätter Lehen in Unterfranken, hier zur Vogtei Königshofen. Deren Rückerstattung an Bischof Philipp von Eichstätt hatte König Heinrich bereits am 6. September dem Bischof Andreas von Würzburg befohlen; oben Regest Nr. 280.

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,2 n. 281, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/e60aa339-def2-4b76-a240-4953c6b4ff75
(Abgerufen am 19.03.2024).