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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,2

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König Heinrich, Königin Margarete und Erzbischof Balduin von Trier ziehen mit Rittern und Adligen über den Paß.

Überlieferung/Literatur

Darstellung/Schilderungen: 1) Je ein Brief von König Heinrich und Königin Margarete in: Schwalm, MGH Const. 4, S. 402f. bzw. S. 403 Nrn. 457f., hier zum 24./29. Oktober 1310 gezogen 2) Abb.n 7 [a] und [b] der Bilderchronik bei Margue/Pauly/Schmid, Weg zur Kaiserkrone (2009) S. 47 3) Gesta Baldewini II 9 bei Wyttenbach/Müller 2 (1838) S. 212.

Regesten: Böhmer, Heinrich VII., S. 283 nach Nr. 335; Würth-Paquet, Table chronologique (...1863) Nr. 25.

Kommentar

Die Bildlegende zu Abb. 7 [b] datiert auf den 23. Oktober [13]10, wobei der Abstieg nach Susa zunächst mit dem unmittelbar vorangehenden Aufstieg zum Paß gleichformuliert wurde: Rex ascendit Montsenys (7 a); H. rex ascendit [!] Suse anno XO, XXIII die Octobris (7 b). Mit kleinerer Schrift wurde auf 7 b über der Zeile dann aber nicht nur zu descendit verbessert, wozu je ein Tilgungspunkt in und unter dem a zu gehören scheint, sondern auch durch kleinere VII über der III das Datum XXVII geboten. Der 23. Oktober jedoch wird gestützt 1) durch den Verweis auf »letzten Freitag« als Tag des Alpenübergangs in den beiden Briefen; denn der 23. Oktober 1310 fiel auf diesen Wochentag 2) durch die Gesta-Baldewini-Mitteilung über den ehrenvollen Einzug in Susa am 24. Oktober; denn als Entfernung von Lanslebourg (oben Nr. 708) nach Susa gelten 23 km Luftlinie, wobei man »bei dem Alpenübergang [...] die Höchstleistung mit 21 km« Tagesstrecke ansetzt; vgl. Ludwig, Reise- und Marschgeschwindigkeit (1897) S. 69 und S. 75 mit Friedrich Schneider, Kaiser Heinrich VII., S. 80. Die heutige Straßenlänge beträgt 40 km. – Heyen, Kaiser Heinrichs Romfahrt (21978) und Margue/Pauly/Schmid a.a.O. S. 46 Sp. 1 [Zitat] entnehmen ihrer Abb. 6 [a], »dass die Trossfahrzeuge einen anderen, weniger steilen, aber längeren Weg [wählten], der aber unbekannt bleibt«. Ebd. werden die Wappenbanner auf beiden Abb.n neben dem Reich und Kurtrier zugewiesen an Luxemburg (für den Königsbruder Walram), Blankenheim, Savoyen und Österreich (6 a) bzw. den Deutschen Orden und den Reichsmarschall Heinrich von Flandern. Die Abtei Fulda, die Heyen a.a.O. nennt, dürfte entfallen; denn Abt Heinrich V. war unter dem 17. September 1310 in Colmar für mögliche Verluste schadlos gehalten worden, die er im Dienst Böhmenkönig Johanns erleiden könnte, und zwar während ihres anscheinend gemeinsamen Aufenthalts in Böhmen; oben Nr. 660 sowie weiters Nrn. 637 vom 6. September 1310 und 669 vor dem 21. September 1310 . Heinrich von Weilnau gehörte erst von Ende 1311 bis Sommer 1312 zu Heinrichs VII. Gefolge in Italien; Leist, Landesherr und Landfrieden (1975) S. 113. – Eine Rückkehr Heinrichs VII. aus Italien, wie sie durch Dohrn-van Rossum, Markgrafen von Meißen 1291–1423 (2004 = [2]2007) S. 30 zwecks Erklärung Friedrichs des Freidigen zum Reichs- und Friedensfeind behauptet wird, hat es nie gegeben.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,2 n. 712, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/e1096da9-90db-4aae-9996-3d80e3f8c9c5
(Abgerufen am 19.03.2024).