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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,2

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König Heinrich verspricht seinem Getreuen Ph[ilipp] von Savoyen in der Hoffnung auf anhaltende Dienste für König und Reich (imperio), ihm beizustehen, damit ihm und seiner Ehefrau Isabella [von Villehardouin], dem Ritter Wilhelm von Montebello, Gobert de Lucerna und Jakob de Excalenxiis darin Genüge getan werde, wozu Fürst Robert, der König von Sizilien, durch das Versprechen seines Vaters [Karl II. von Anjou] und Fürst Ph[ilipp I.] von Tarent aufgrund einer Verzichtserklärung durch Ph[ilipp] von Savoyen und dessen Ehefrau bezüglich des Fürstentums Achaia verpflichtet sind. Sollte ihm nicht Genüge getan werden, will Heinrich ihn aus seinen Gütern entschädigen. – Nos Heinricus [...] presentibus profitemur, quod propter servicia.

Originaldatierung:
dat. in Lucemburg, VI. non. Iulii

Überlieferung/Literatur

*Original (Pergament, Siegel verloren, Pergamentstreifen vorhanden) Turin, AS, Real Casa Diplomi imperiali Mazzo 3 Fasc. 3, 1310 Iuglio 2.

Foto: Tamba, Il viaggio (...1993) S. 225.

Drucke: Guichenon, Histoire Savoye, S. 105f. = ders., Histoire généalogique 4 I (1780) S. 105f.; Dönniges, Acta Henrici 2 (1839) S. 122 Nr. 4; Schwalm, MGH Const. 4, S. 347f. Nr. 395.

Regesten: Böhmer (1831) Nr. 5287; ders., Heinrich VII. (...1844) Nr. 249; Würth-Paquet, Table chronologique (...1863) Nr. 1; Tamba a.a.O. Nr. 3.

Kommentar

König Heinrich unterstützte mit der vorliegenden Zusage einen Neffen seines Schwagers Graf Amadeus V. von Savoyen im Konflikt um die Ansprüche auf das Fürstentum Achaia, die jener durch seine Ehe mit Isabella von Villehardouin († 1312), der einzigen Erbin Wilhelms II. von Villehardouin († 1278), begründen konnte. Nach der Niederlage in der Schlacht von Pelagonien 1259, in der Wilhelm II. seinen Schwiegervater Michael II. Angelos, den Despoten von Epirus, gegen Nikaia unterstützte, erkannte Wilhelm 1267 im Vertrag von Viterbo Karl I. von Anjou, König von Neapel und Sizilien, als Lehnsherrn an und verheiratete vertragsgemäß seine Tochter und Erbin Isabella mit Karls I. Sohn Philipp von Anjou, der nach Wilhelms II. Tod dessen Nachfolge als Fürst von Achaia antreten sollte. Da Philipp jedoch bereits vor seinem Schwiegervater starb, fiel Achaia 1278 an Karl I. von Anjou heim. Dessen Sohn und seit 1285 Nachfolger Karl II. belehnte 1289 Isabella und ihren zweiten Ehemann Florenz von Hennegau († 1297) mit Achaia, ebenso 1301 ihren nunmehr dritten Ehemann Philipp von Savoyen, entzog diesem aber 1306 das Lehen und übertrug es seinem eigenen Sohn Philipp I. von Tarent, woraus der Konflikt um Achaia entstand, in den König Heinrich mit dem vorliegenden Stück zugunsten des Hauses Savoyen eingriff; Tozer, Franks in the Peloponnese (...1883) S. 171–181; Andreas Kiesewetter, Filippo I d’Angiò in: DBIt. 47 (1997) S. 717–723 und August Nitschke, Carlo II d’Angiò, ebd. 20 (1977) S. 227–235, jeweils mit weiterführenden Schrifttumshinweisen.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,2 n. 494, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/e107ae56-5d4c-4b9a-9df1-faffed63845f
(Abgerufen am 23.04.2024).