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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,2

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König Heinrich verleiht dem Adligen Graf Hugo [IV.] von Werdenberg[-Heiligenberg] und dessen Brüdern sowie ihren Erben (allen ůweren erben) wegen der treuen und dankenswerten Dienste ihrer verstorbenen Vorfahren für die Römischen Könige, Heinrichs Vorgänger, und das Reich und besonders wegen ihrer eigenen noch zu erwartenden Dienste für König und Reich die Reichsburg Rheineck als namengebende Residenz (ze rehtem bůrgsaesse), behält jedoch dem Reich notfalls ein Öffnungsrecht vor. Außerdem erhöht er die Summe, für welche die Stadt Rheineck (die stat Rinegge) an Hugo verpfändet ist, um 200 Mark Silbers. – Wir Heinrich [...]. Umb die getruwen und danchberen dienst.

Originaldatierung:
ze Spir am zehenden tage dez ersten Herbstmodes [!]

Überlieferung/Literatur

*Original (Pergament, leicht beschädigtes Königssiegel an grün-blau-weißer Seidenschnur) Donaueschingen, Fürstlich Fürstenbergisches Archiv, Hauptabt. A 22 Werdenberg I Nr. 3 mit Rückschriften, darunter Numero 134 A. (16. Jh.); Fridrich [!], Römischer könig, gibt graf Hugo von Werdenberg die burg zu Reinekh anno 1309 (18. Jh.).

Drucke: Acta Imperii Selecta (1870) S. 424 Nr. 598 aus Abschrift Karl Heinrich Roths von Schreckenstein vom Original; unmittelbar aus dem Original: UB St. Gallen Kanton S. 193f. Nr. 1029; Chartularium Sangallense 5 S. 168f. Nr. 2727.

Regest: Bütler-Krüger, Regesten Werdenberg, Beilagen Nr. 151.

Kommentar

Anders als Hůgen und ůweren des Originals lesen die bisherigen Drucke den Empfängernamen Hügen bzw. Huigen, also wie bei künig / kuinig u. ä., und bieten üweren bzw. uiweren erben. – Vancsa, Erstes Auftreten (1895) S. 87 hält Empfängerausfertigung für wahrscheinlich; das auf denselben Tag datierte lateinische Diplom für Graf Hugo IV. (III.) von Werdenberg[-Heiligenberg] (= die vorige Nummer) stammt von anderer Hand. – Stadt Rheineck (Schweiz) und Burgruine Alt-Rheineck liegen ca. 20 km nö. von St. Gallen am Bodensee. – Wartmann, Grafen von Werdenberg (1888) S. 9 sieht in der Verleihung der Burg und der Erhöhung der Pfandsumme den Preis für die Teilnahme Graf Hugos am geplanten Romzug Heinrichs VII., worauf die Urkunde selbst jedoch keinen Hinweis gibt. Denkbar ist auch, das Stück im Kontext der Ausgleichsbestrebungen König Heinrichs mit den Habsburgern zu sehen, zu deren treuesten Gefolgsleuten Graf Hugo von Werdenberg und dessen gleichnamiger Vater gehörten; vgl. zum Verhältnis zwischen Werdenbergern und Habsburgern Wartmann a.a.O. S. 5–10 und von Vanotti, Grafen von Montfort und Werdenberg (1845) S. 227–231. – Hugo IV. von Werdenberg, als Graf von Werdenberg-Heiligenberg (vgl. den Kommentar zum vorigen Regest) »III.«, hatte als Brüder den Priester Heinrich II. (belegt 1300 bis † 1323) sowie Albrecht I. (belegt 1308–1364).

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,2 n. 283, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/dbb8014f-50e4-46fb-af88-a26e4039191c
(Abgerufen am 19.03.2024).