Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Heinrich VII. - RI VI,4,2 n. 414

1310 April 25, Zürich

URI Merken

König Heinrich erneuert, billigt und bestätigt urkundlich auf Bitten von Meister, Ratsherren und Bürgern von Ravensburg das inserierte Privileg König Albrechts [I.] vom 16. März 1299 und alle darin enthaltenen Bestimmungen, soweit sie zu Recht und vorausschauend ergangen waren. Darin hatte dieser den Bürgern von Ravensburg und ihrer Stadt alle Rechte, Freiheiten, Gnaden und ehrenhaften Gewohnheiten für immer verliehen, die er seiner und des Reiches Stadt Ulm unter seinem Siegel von neuem gewährt hatte. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Prudentes viri .. minister .. consules et cives in Ravenspurch, fideles nostri dilecti.

Originaldatierung:

dat. in Thurego, VII^O kln. Maii

Überlieferung/Literatur

*Original (Pergament, Königssiegel an gelb-violetter gedrehter Seidenschnur) Stuttgart, HStA, H 51 Urk. 219 mit jüngeren Rückschriften.

Druck: Lünig, Reichs-Archiv 14, S. 222f. Nr. 6.

Regesten: Böhmer (1831) Nr. 5276; ders., Heinrich VII. (...1844) Nr. 222.

Kommentar

Vorgeblich ist das obige Heinricianum auch überliefert als Insert in einer Urkunde Kaiser Ludwigs des Baiern vom 1. September 1330, Stuttgart HStA, H 51 Urk. 313; gedruckt Lünig a.a.O. S. 213 Nr. 8. Dabei ist die Rahmenurkunde mutatis mutandis gleichlautend mit der Mantelurkunde des Heinricianums. Als Insert erscheint jedoch nicht die vollständige Heinrich-Urkunde, sondern das darin inserierte Privileg Albrechts I., in dem lediglich die Intitulatio und die Datierung durch die entsprechenden Angaben des Heinricianums ersetzt wurden. Acht/Wetzel Württemberg (1991) Nr. 107 verweist nicht auf diesen Umstand, sondern behandelt das Insert als unveränderte Heinrich-Urkunde; zudem ist dort nicht von einer Bestätigung der Stadtrechtsverleihung durch König Heinrich die Rede, vielmehr wird die Rechteverleihung Heinrich selbst zugeschrieben. – Bereits unter dem 15. Juli 1296 hatte König Adolf der Stadt Ravensburg alle Rechte, Freiheiten und Gnaden, derer sich die Reichsstadt Ulm erfreute, verliehen; gedruckt im Wirtembergischen UB 10 (1909) S. 510f. Nr. 4876; Regest: Böhmer/Samanek (1948) Nr. 745. Diese Stadtrechtsverleihung an Ravensburg wurde von König Albrecht I. in der hier inserierten Urkunde bestätigt; gedruckt in Lünig a.a.O. S. 222 Nr. 5; Regest: Böhmer, Albrecht I., Nr. 151. Die erwähnte Neuverleihung an Ulm stammt vom 2. November 1298; Regest ebd. Nr. 67.