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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,2

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König Heinrich wird mit dem Besitzstreit um Burg Musweiler zwischen Friedrich von Daun und Wilhelm IV. von Manderscheid befaßt und entscheidet in Gegenwart der Parteien als von diesen akzeptierter Schiedsrichter für Wilhelm, da Friedrichs Rechte nur auf der Vitalleihe durch Friedrichs verstorbene Ehefrau beruhten. Friedrich verweist jedoch auf käuflichen Erwerb von Burg und Pertinenzen und will die entsprechende Urkunde zu vom König bestimmtem Termin in Frankfurt [am Main] vorlegen.

Originaldatierung:
sub castro Helfenstein

Überlieferung/Literatur

Schilderung in der Narratio des Diploms, das König Heinrich unter dem 21. Juli 1310 in Frankfurt am Main ausstellte; unten Nr. 534.

Kommentar

In Luxemburg urkundete König Heinrich noch unter dem 6. Juli 1310 (oben Nr. 498), in Frankfurt am Main ist er spätestens am 12. des Monats (unten Nr. 520). Burg Helfenstein, deren Areal in der Veste Ehrenbreitstein über Koblenz aufgegangen ist, lag knapp 140 km Luftlinie von Luxemburg und gut 75 km Luftlinie von Frankfurt am Main entfernt; hieraus ergibt sich die Einschachtelung der Zeitstellung. – Die Helfensteiner gelten als »das reichste und angesehenste Dienstmannengeschlecht des Erzstifts« Trier; Alois Schmidt, Ehrenbreitstein (in: Handbuch hist. Stätten »Rheinland-Pfalz und Saarland«, 1959) S. 78 = ebd. (31988) S. 86. Heinrich von Helfenstein beispielsweise ließ knapp 10 km östl. von Helfenstein die Sporkenburg bauen, »die er 1310 dem Erzstift Trier zu Lehen auftrug«; Alois Gerlich, Sporkenburg, ebd. (1959) S. 320 = ebd. (31988) S. 360. Ob man demgemäß an den Helfenstein und/oder die Sporkenburg oder gerade nicht an eine Adelsburg als Königsquartier zu denken hat, bleibt offen. – Musweiler liegt knapp 10 km südl. Manderscheids und gut 20 km südl. von Daun. Die »Grafen [!] von Manderscheid begegnen seit dem Ende des 12. Jh.s als [...] Vasallen der Grafen von Luxemburg«; Wilhelm Janssen in: Lex. des MA. 6 I (1992) Sp. 187. Ritterliche Herren von Daun waren in die Ministerialität des Erzstifts Trier aufgestiegen; Lehmann-Brauns, Eifelstädte (1999) S. 189 Sp. 1. – Daß ein »Manderscheider Herr 1414 erstmals in der Umgebung des Königs [...] erscheint«, wie Neu, Manderscheid und das Reich (...1972) S. 55 suggeriert, trifft nicht zu.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,2 n. 517, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/d21a5259-8355-4147-9ea7-b1623b61a579
(Abgerufen am 19.04.2024).