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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,2

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An Römerkönig Heinrich wenden sich Richter Wolfram sowie die Gemeinschaft der Schöffen und Bürger der Prager Altstadt (civitatis maioris in Praga) um Hilfe, weil sie hart bedrängt sind angesichts der drückenden Verödung des Königreichs Böhmen. Daher schicken sie in dieser Angelegenheit dem König gutinformierte Mitbürger als hiermit beglaubigte Gesandte und bitten inständig, deren Berichte wohlwollend anzuhören und die Anliegen zu erfüllen. Die Gesandten sind umfassend bevollmächtigt. – Serenissimo principum domino Heinrico, Romanorum regi semper augusto.

Originaldatierung:
datum Prage, tercio kalendas Julii

Überlieferung/Literatur

Überlieferung: Insert in der Cronica Aule Regie Peters von Zittau I 95.

Drucke: Loserth (1875) S. 246f.; * Emler (1884) S. 135 Sp. 2 bis S. 136 Sp. 1. –Regest: -.

Kommentar

Sehr ähnliche Briefe schickten laut Peter von Zittau auch die Kuttenberger und einige Hochadlige (barones) mit ihren Gesandten an den König; Emler S. 136 I, auch Loserth S. 247, paraphrasiert bei Šusta, Král Cizinec (1939) S. 109f. – Als die zwölf Gesandten nennt Peter von Zittau die Zisterzienseräbte Heinrich von Sedletz, Konrad von Königsaal und Johannes von Plaß, die Hochadligen (barones) Johann von Wartenberg und Bohusco von Mirica (Střébro? Mies westl. Pilsen; nach Loserth S. 247 Fn. 1 ist Merica zu lesen und Bohuslaw von Schwamberg [! Dt. sonst meist »Schwanberg«] gemeint. Šusta S. 110 hat »Bohuslav von Boru«) sowie den Gelehrten Otto im Auftrag des Wilhelm Zajíc (Leporis) [von Waldeck], außerdem aus Prag Konrad Kornbühl ( Loserth S. 247 Fn. 2; Šusta S. 110: Bankier Konrad Egerland), Otto Wigolais (so auch Šusta S. 110; Loserth S. 247 Fn. 3 verbessert zu Wigalois), Ebruš Poplinův und Eberlin de Lapide sowie aus Kuttenberg Tillman Luciin und Konrad, Bruder des stellvertretenden Pfarrers von Kuttenberg (ebd.). Die Gesandten brachen cum omni eorum familia am 1. Juli aus Prag auf und trafen am 12. Juli bei König Heinrich in Frankfurt a. M. ein (ebd.); [anscheinend] unmittelbar folgte ihnen aus Gehorsam [gegenüber seinem Abt Konrad von Königsaal unser Gewährsmann Zisterzienser-]Bruder Peter von Zittau, um sich über das Verhandlungsergebnis zu informieren. Nürnberg als Zielort der Delegation bei Seibt, Luxemburger und hussitische Revolution (...1967) S. 360 dürfte auf Angaben bei Šusta S. 109f. beruhen, die sich auch auf 1309 beziehen. Šusta S. 110 betont, die Prager Delegierten seien mehrheitlich deutschsprachig gewesen.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,2 n. 490, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/cf1d484c-585f-49ae-9695-ae1401ac3f69
(Abgerufen am 24.04.2024).