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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,2

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König Heinrich [1] bestätigt namens seines Sohnes Graf Johann von Luxemburg (administratorio nomine dilecti filii nostri Iohannis, comitis Lutzelemburgen., et pro ipso), er habe von seinem Fürsten und Bruder, dem Trierer Erzbischof Balduin, durch die Hand seines Klerikers Albert von Fouchières 3333 Mark 6 Schillinge und 8 Pfennige, die Mark zu 36 Turnosgroschen gerechnet, aus den Einkünften des Rheinzolls in Koblenz erhalten zur Minderung der Schuld von 40 000 Kleinen Turnosen, die sein Bruder sich urkundlich dem genannten Luxemburger Grafen Johann im Interesse der Grafschaft zurückzuzahlen verpflichtet hat. [2] Über die Summe und die Verminderung der Schuld stellt er seinem Bruder im Namen seines Sohnes, für dessen Nutzen und für die Bedürfnisse seiner Grafschaft er das Geld verwenden wird, eine Quittung aus. [3] Weil sein Sohn Johann bekanntlich minderjährig sei, verspricht er gewissenhaft, dafür zu sorgen, daß dieser, sobald er volljährig geworden sei und nach der Gewohnheit der Grafschaft Luxemburg majorenn, zur zusätzlichen Absicherung eine gleichartige Quittung über die genannte Summe in Form einer Siegelurkunde ausstellen werde. [4] Um seinen Bruder hinsichtlich der Zahlung der genannten Summe abzusichern, bestätigt Heinrich die vorgenannten Dinge mit königlicher Autorität; indem er die genannte Summe von der Schuld von 40 000 Pfund Turnosen abzieht, sollen die darüber seinem Sohn Johann ausgestellten Urkunden hinsichtlich der Summe keine Gültigkeit mehr haben, damit seinem Bruder und der Trierer Kirche daraus kein Schaden entsteht. – Nos Heinricus [...]. Universis sacri Romani imperii fidelibus.

Originaldatierung:
dat. Thuregi, XIIO. kln. Maii

Überlieferung/Literatur

*Original (Pergament, Siegelfragment an Pergamentstreifen) Koblenz, LHA, Best. 1A, Nr. 4439.

Drucke: Würth-Paquet, Table, S. 143f. Nr. 541 aus dem Original; Acta Imperii Selecta (1870) S. 428 Nr. 608 »nach Abschrift Beyers aus nicht angegebener Quelle«; Wampach, UQB 7 (1949) S. 376f. Nr. 1292.

Regesten: Böhmer, Heinrich VII., Nr. 220; Wauters, Table 8, S. 387.

Liste: Lüdicke, Gesamtverzeichnis (1910), Nr. 1281 noch zum Archivort Berlin.

Kommentar

Quasi-privaturkundlicher Urkundeneingang mit Nos Heinricus. – Die Gliederung folgt dem Druck bei Wampach. – Unter dem 26. September 1309 hatte König Heinrich seinem Bruder gestattet, den Rheinzoll in Koblenz ab Anfang Mai 1310 um vier Turnosgroschen je Fuder Weins zu erhöhen; die daraus erwirtschafteten Einnahmen sollten der Tilgung eines Kredits von 40 000 Pfund Kleiner Turnosen dienen, die er Balduin noch als Luxemburger Graf geliehen hatte. Nach Abzahlung des Kredites sollte der erhöhte Zoll hinfällig sein; oben Nr. 307 und Jäschke, Wann Graf von Luxemburg (...1993) S. 240–242. Bereits am 6. Februar 1309 hatte der König dem Trierer Erzbischof die Erhebung eines Rheinzolls in Höhe von zwei Turnosgroschen je Fuder Weins gestattet, schon damals mit Verweis auf die desolate Finanzlage seines Bistums; oben Nr. 51. – Vom 12. November 1310 , 2. Januar und 10. Februar 1311 liegen drei Quittungen seines mittlerweile volljährigen Sohnes Johann vor, der seinem Onkel den Erhalt von 1 500 Mark, 1 000 Mark bzw. 833 Mark, jeweils zu 36 Turnosgroschen je Mark gerechnet, bestätigt; Goerz, Chartes, S. 173 Nr. 5–7.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,2 n. 411, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/c63a15d4-209e-429e-a6c1-aa2dd2f34d94
(Abgerufen am 29.03.2024).