Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Heinrich VII. - RI VI,4,2 n. 590

1310 August 19, Hagenau

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König Heinrich erklärt nach dem Vorbild seiner Vorgänger, der Römerkönige Adolf und Albrecht [I.], die Begnadung, die sein Vorgänger Römerkönig Rudolf [I.] gemäß seiner wörtlich inserierten Urkunde vom 29. September 1289 den Straßburger Bürgern und prudentibus viris Johannes und Wernher, gen. Sturm, erwies, wegen deren Rechtschaffenheit für gültig und wohlgefällig. König Rudolf hatte Johannes und Wernher vierzig Mark reinen und gültigen Silbers versprochen, wofür er ihnen vier Mark jährlicher Einkünfte aus der Steuer oder Präkarie seiner Stadt Offenburg als Lehen anwies und ihnen auftrug, wenn er oder seine Nachfolger ihnen oder ihren Erben die vierzig Mark auszahlen würden, von diesem Geld Güter zu kaufen, die sie dann vom Reich als Lehen besitzen sollen, wobei die in der Zwischenzeit erhaltenen Gelder, die er ihnen als freiwillige Schenkung wegen ihrer Dienste als Gunsterweis zukommen ließ, nicht auf die Summe angerechnet werden sollten. – Nos Hinricus [!] [...]. Ad universorum sacri Romani imperii fidelium noticiam tenore presencium volumus pervenire.

Originaldatierung:

datum Hagenow, XIIII. kalendas Septembris

Überlieferung/Literatur

*Insert in einem Transsumpt Kaiser Karls IV. von [April] 1361, abschriftlich im Reichsregister Karls IV. von 1360/61, Dresden, HStA, Bestand 10004 Kopiale Nr. 1314b fol. 74v alt, fol. 79v neu.

Drucke: Glafey, Anecdotorum Collectio (1734) S. 610f. in Nr. 487 als Insert in der Urkunde Karls IV.; Schulte, UB Straßburg 3 (1884) S. 206 Nr. 674 nach Glafey (ohne Insert).

Regesten: Böhmer (1831) Nr. 5304; ders., Heinrich VII. (...1844) Nr. 281.

Kommentar

Die inserierte Urkunde König Rudolfs von Habsburg vom 29. September 1289 ist gedruckt bei Schulte a.a.O. S. 76 Nr. 239; Regest: Böhmer/Redlich (1898) Nr. 2251. – Das Transsumpt Karls IV. ist gedruckt bei Glafey a.a.O. mit irriger Datierung der inserierten Rudolf-Urkunde auf anno Domini millesimo CCmo nonagesimo nono und versuchter irriger Konjektur in A. (*) »scribe: Adolfus« (statt Rudolfus); Regest: Böhmer/Huber (1877) Nr. 3632. – Obige Datierung des Dresdner Reichsregisters folgt Kobuch, Reichsregister 1358–1361 (...1971) S. 155, S. 157f. u. ö. – Die erwähnte Urkunde König Adolfs ist nicht erhalten; als Deperditum aus dem vorliegenden Stück erschlossen von Böhmer/Samanek (1948) Nr. 1044. – Prudentes viri verzeichnet als Ratsangehörige Volker Rödel, Reichslehenswesen (1979) S. 439.