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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,2

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König Heinrich überträgt und schenkt Priorin und Konvent des Dominikanerinnenklosters Marienthal für sein und seiner Vorfahren und Vorgänger Seelenheil mit Zustimmung seines Erstgeborenen Johann, Grafen von Luxemburg und Laroche, Markgrafen von Arel, als dauerhaftes Almosen fünf Fuder Weins Trierer Maßes, jährlich im Herbst zu empfangen aus seinen [gräflichen] Weinbergen in Grevenmacher, die ihm oder seinem genannten Erstgeborenen die Hälfte schuldig sind, die in der Volkssprache halphwas heißt. Wenn aber in den genannten Weinbergen etwas an den fünf Fudern fehlt, sollen die Priorin und der Konvent aus den königlichen Weinbergen und den herrschaftlichen Einkünften der Stadt (ville) Grevenmacher vollständigen Ersatz für diesen Mangel erhalten. – Nos Heinricus [...]. Ad universorum sacri Romani imperii fidelium noticiam volumus pervenire.

Originaldatierung:
dat. in Lucemburg, IIe non. Iulii

Überlieferung/Literatur

*Original (Pergament, Siegel fehlt, Pergamentstreifen vorhanden) Luxemburg, AN, A-XXXIX 06.07.1310 ; Vidimus von Abt Mathias und Dekan Nikolaus des Benediktinerklosters St. Maria in Luxemburg vom 25. September 1385, Köln, HAStadt, Nr. 3699; Abschrift von 1511 im Kopialbuch des Klosters Marienthal fol. 202v–203r, Luxemburg, AN, A-XXXIX-6; Abschrift vom Vidimus, ebd., fol. 203v–204r; Abschrift des 17. Jh., ebd., A-XXXIX 06.07.1310 (dem Original beigelegt).

Drucke: Winkelmann, Acta Imperii 2, S. 238 Nr. 370 nach Abschrift von Georg Waitz aus dem Kopialbuch von Marienthal; van Werveke, Prieuré de Marienthal 1 (1885) S. 267f. Nr. 294; Wampach, UQB 7 (1949) S. 393f. Nr. 1307 aus dem Original.

Druck des Vidimus: Keussen, Zerstreute Luxemburger Urkunden (...1928) S. 236f. Nr. 6.

Regesten: Böhmer, Heinrich VII., Nr. 250; Würth-Paquet, Table chronologique (...1863) Nr. 6; Wauters, Table 8, S. 398.

Kommentar

Von gleicher Hand wie dieses Diplom stammt eine, zudem für den Sachinhalt diktatgleiche Urkunde, die »Johann, Erstgeborener [...] Römerkönig Heinrichs, Graf von Luxemburg und Laroche, Markgraf von Arel« am selben Tag und Ort ausgestellt hat. Darin gibt Johann seine wohlwollende Zustimmung zu der Schenkung seines Vaters und verspricht, weder selber noch durch andere zukünftig dagegen vorzugehen; gedruckt Wampach, UQB 7 (1949) S. 394f. Nr. 1308; Regest: Wauters, Table 8, S. 398. – Noch für Luxemburg und erst zum 12. Juli 1310 wurde für Egid von Marcelle eine Zahlung im Wert von 18 Florenen verzeichnet, die er anscheinend in der Funktion des Kämmerers der Königin geleistet hatte; Schwalm, MGH Const. 4, S. 1152 Z. 21–23 in Nr. 1151 vom 1. Juli 1311 bzw. ebd. S. 1150 Z. 15: Contes Gile, clerc madame la royne des Romains. Es liegt die Annahme nahe, auch Königin Margarete habe erst damals Luxemburg verlassen; vgl. Vercauteren, Gilles de la Marcelle (...1957) S. 421f. = ders., Études (1978) S. 479f. mit Mersiowsky, Rechnungen Heinrichs VII. (...2008) S. 244f. Dies ist ein frühes Indiz für den zumindest zeitweilig eigenen Hofhalt der Königin.

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,2 n. 498, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/a1653bca-7e06-48ab-b833-56280c912f62
(Abgerufen am 24.04.2024).