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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1

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König Heinrich [1] überträgt in vollem Vertrauen auf die Treue, die Loyalität und den um­sichtigen Eifer des Landgrafen Johann [III.] von [Nieder-]Hessen, seines Fürsten (illustris Jo­hannis lantgravii, terre Hassie domini, principis nostri dilecti), diesem die Verwaltung seiner und des Reiches Städte Goslar, Mühlhausen und Nordhausen (civitates nostras et imperii, vi­de­licet Goslariam, Mulenhusen et Northusen) im Namen des Königs, die bisher durch Fried­rich, Sohn des Landgrafen Albrecht von Thüringen (per illustrem Fridericum, illustris Alberti lantgravii Thuring. filium), viele Beeinträchtigungen zu erdulden hatten. [2] Er er­nennt ihn zum Befehlshaber und Anführer der Bewaffneten, die er zur Unterstützung Erfurts und der an­deren genannten Städte gegen Friedrich nach Thüringen schickt und verspricht ihm, die Aus­gaben, die ihm während des Krieges mit Friedrich in Thüringen notwendigerweise ent­stün­den, sowie die Schäden, die ihm offensichtlich an seiner eigenen Person oder an seinen Leu­ten durch den Angriff auf denjenigen, der des Königs und des Reiches Gut unrechtmäßig be­setze, im Kampf oder in Gefangenschaft zugefügt würden, selbst oder durch seine Nach­folger im Reich zu ersetzen. [3] Er werde weder einen Vergleich mit Friedrich annehmen, der Johann ausschließe, noch ein Bündnis mit jenem eingehen. – Majestätssiegel angekündigt. – Nos Heinricus [...]. Ad universorum sacri Romani imperii fidelium notitiam volumus perve­nire.

Originaldatierung:
dat. in Spira VII kln. Septembr.

Überlieferung/Literatur

Überlieferung: Original (Pergament, stark beschädigtes Königssiegel an Pergamentstreifen abgefallen) Marburg Hess. StaatsA Kaiserliche, Reichs- und Kreissachen 1309 August 26; Abschrift des 14. Jh. ebd. Kopiar 1, fol.9v-10r Nr.11; 2 Abschriften des 18. Jh. ebd. Abt. I Urkunden Z, Urkundenabschriften 10: chronologische Abt. Paket 1225-1339. – Drucke: Retter, Heßische Nachrichten 3 (1741) S.19f.; MGH Const. 4 I (1906) S.273f. Nr.310. – Regesten: Böhmer, Heinrich VII. (...1844) Nr.150; Herquet, UB Mühlhausen (1874) Nr.607; Beyer, UB der Stadt Erfurt 1 (1889) Nr.553; Vogt, Erzbischöfe von Mainz 1 I (1913) Nr. 1285; Grotefend/Rosenfeld, Land­grafen von Hessen 1 (1929) Nr.516.

Kommentar

Abschnittzählung nach dem MGH-Druck mit Ausnahme des oben neu abgesetzen Protokolls, so daß alle §§ nach Cursus velox beginnen. – Quasi-privaturkundlicher Urkundenbeginn mit Nos Heinricus. – Für das Hilfeersuchen der Erfurter an den König siehe oben Regest Nr.222. Mit seiner Urkunde vom 18. Juli 1309, oben Regest Nr.223, hatte Heinrich die Bürger von Erfurt daraufhin in seinen und des Reiches besonderen Schutz genommen, die ihm im Gegenzug 250 Berittene zur Unter­stützung im Kampf ge­gen Friedrich den Freidigen zugesagt hatten. Für die entsprechende Gegenurkunde der Erfurter vom 1. Au­gust 1309 siehe oben Regest Nr.243. – Zur Sache vergleichePatze,Geschichte Thüringens 2 I (1974) S.67-69; Leist, Lan­des­herr und Land­frieden in Thüringen (1975) S.94-105, bes. S.98 und Mägdefrau, Könige und Landgrafen im späten Mit­tel­alter (2000) S.80f.; zum Hintergrund auch ders.,Erfurt in der Geschichte Thüringens (...1992) S.31f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,1 n. 272, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1309-08-26_5_0_6_4_1_314_272
(Abgerufen am 29.03.2024).