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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1

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König Heinrich erneuert, billigt und bekräftigt urkundlich auf Bitten der geistlichen Personen Priorin und Konvent des Dominikanerinnenklosters Steinheim in der Diözese Speyer (reli­giosarum personarum .. priorisse et .. conventus monasterii de Steynheim, ordinis Pre­di­catorum, Spyren. dyocesis) das inserierte Privileg des verewigten Königs Albrecht [I.], seines Vorgän­gers (per dive recordacionis Alberti quondam Romanorum regem, antecessorem nostrum ip­sis concessum), vom 19. August 1299, worin dieser im Gegenzug zur freiwilligen Übertra­gung (donacione gratuita) der von den Schwestern für 1200 Pfund Heller erworbenen Vogtei des Dorfes Steinheim durch das Kloster an König und Reich die Gleichbehandlung der Dorf­bewohner hinsichtlich von Abgaben und Rechten mit anderen Orten des Reichs (aliis opidis imperii) unter Wahrung der Besteuerung von Hörigen und Pächtern des Klosters mit den übri­gen Dorfbewohnern einräumte, das Kloster mit allen Personen und Gütern in seinen und des Reiches Schutz gegen Frevel (excessum [...], qui vulgariter dicitur ›vreuel‹) nahm, die Schä­di­gung der Nonnen hinsichtlich von Almosen einschließlich von Vermächtnissen verbot, jedem Orden eine neue Niederlassung im Ort Steinheim (in predicto loco Steynheim) unter­sagte, die Befestigung des genannten Dorfes Steinheim unter Einschluß des Klosters mit Mau­ern und Gräben und die Ersetzung dadurch verlorener Grundflächen aus der Allmende des Dorfes ver­sprach, jedermann die Errichtung von Mühlen, Keltern und Badestuben inner­halb des Zehnt­sprengels des Klosters und die Nutzung von außerhalb gelegenen Mühlen und Keltern ohne Er­laubnis der Schwestern untersagte, die Errichtung einer Burg oder Befe­sti­gungs­anlage im Zehnt­sprengel des Klosters verbot sowie Verkauf, Verpfändung oder sonstige Veräußerung der Vogtei des Dorfes Steinheim ausschloß, die er sich und dem Reich dauerhaft vorbehielt. – Majestätssiegel angekündigt. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Ex parte religio­sarum personarum.

Originaldatierung:
dat. Spyre VIIO kln. Septembr.

Überlieferung/Literatur

Überlieferung: Original (Pergament, leicht beschädigtes Königssiegel an rot-gelben, gedrehten Seidenfäden) Stutt­gart HStA H 51 Urk. 214; Erwähnung im Kopialbuch des Klosters Steinheim aus dem späten 15. Jh. ebd. H 14 Bd. 237 fol.5v (Item der yetz gemelt brieff kunig Albrechts ist vidimiert unnd confirmirt durch kunig Hain­rich; von einer Hand des 16. Jh. ergänzt: kaysser Hainrichs jarzal ist 1309). – Drucke: Petrus, Suevia ecclesia­sti­ca (1699) S.765; Besold, Virginum sacrarum monimenta (1636) S.399f. Nr.13 = (21720) S.50 Nr.13, ohne In­sert; Wibel, Hohenlohische Kyrchen- und Reformations-Historie 3 (o.J.) S.97-99 Nr.27, als Insert in der Bestäti­gungsurkunde Kaiser Karls IV. vom 2. September 1370, unvollständig. – Regesten: Böhmer (1831) Nr.5241; ders., Heinrich VII. (...1844) Nr.148.

Kommentar

Kaiser Karls IV. Doppeltranssumpt wird regestiert bei Böhmer/Huber (1877) Nr.4875. Die inserierte Urkunde Albrechts I. ist gedruckt bei Besold, Virginum sacrarum monimenta (1636) S.388-390 Nr.11 und Petrus a.a.O. S.763f.; Regest: Böh­mer, Albrecht I. (...1844) Nr.198. – Diese Urkunde ist mutatis mutandis gleichlautend mit der Vorurkunde König Adolfs vom 25. Juni 1294, gedruckt im WUB 10 (1909) S.254f. Nr.4543, Exemplar A; Regest: Böhmer/Samanek (1948) Nr.408, Exemplar A2. – Zum Dominikanerinnenkloster Mariental in Steinheim an der Murr, Lkr. Ludwigsburg, Gerhard Kaller/ Paul Sauer in: Handbuch hist. Stätten »Baden-Württemberg« (21980) S.755f. Hier ist nicht mehr die Rede davon, daß dem Dorf Steinheim trotz de[n] Privilegien [seit] 1294 der Aufstieg zur Reichsstadt mißlang; so ebd. Kaller (11965) S.641.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,1 n. 270, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1309-08-26_3_0_6_4_1_312_270
(Abgerufen am 19.04.2024).