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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1

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König Heinrich verfügt, dem Spital, dessen Insassen von seinen und anderer Leute Almosen leben, jährlich am Remigiustag [= 1. Oktober] 40 Malter Roggen Luxemburger Maßes (quadra­ginta maldra siliginis mensurae Luxemburgensis) aus dem ihm und seinen Erben in der Stadt Luxemburg fälligen Ungeld zu zahlen. Das Hospital gehört zu der Marienkirche, die durch seine Ehefrau Königin Margarete (inclyta Margareta, Romanorum regina, consors tho­ri nostri karissima) in seiner Stadt Luxemburg (in opido nostro Luxemburgensi) erbaut wird. – Maje­stäts­siegel angekündigt. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Cum inclyta Margareta.

Originaldatierung:
datum Spirae VIII kl. Septembris

Überlieferung/Literatur

Überlieferung: Abschrift des 17. Jh. im Chartular Eustach Wiltheim fol.3v Nr.3 Luxemburg StaatsA Best. Hôpital de St. Jean UB E. Wiltheim Nr.272 mit Beglaubigung der Abschrift: Concordat cum copia scripta in anti­quo quodam volumine hospitalis praedicti; E. Wiltheim ss. – Drucke: Bertholet, Histoire de Luxembourg 5 (1741) S.98; Miraeus/Foppens, Diplomatum Belgicorum 4 (1748) S.263f. c.113; Schaack, Notice historique (...1860) S.23 Nr.4; Wampach, UQB 7 (1949) S.340f. Nr.1267 aus der Abschrift. – Regesten: Böhmer (1831) Nr.5239; ders., Heinrich VII. (...1844) Nr.146; Würth-Paquet, Henri IV (...1861) Nr. 526; Wauters, Table chro­nologique 8 (1892) S.355; Görens/van Werveke, Inventaire (...1924) Nr.9.

Kommentar

Dazu auch Königin Margaretes Urkunden vom 14. Januar und 23. August 1309, oben Nrn.23 und 262. – In der Abschrift ist die erste Zeile, die ganz von der Intitulatio Henricus Dei gratia Romanorum rex eingenommen wird, durch größere Schrift hervorgehoben: ob wirklich Indiz für Verwendung von Scriptura elongata im Original, wie Wampachs Druck a.a.O. unterstellt? – Laut Mitteilung unter dem Druck von Schaack war das heute verlorene Original 1859 noch vorhanden: »L’original sur parchemin, muni du grand sceau en cire blanche, se trouve aux archives de l’hôpital.« – Wie wichtig am Königs­hof diese Kirchen- und Spitalgründung genommen wurde, geht daraus hervor, daß je ein Urkundentext Graf Johanns von Lu­xemburg und der Stadt Luxemburg in der Reichsregistratur mitgeführt wurde, die 1313 in Pisa verblieb: von den Bür­gern die Zusicherung des Bestkleids, von jenem die Inkorporation der Michaelskirche zu Luxemburg in das Hospital; Ficker, Überreste (...1854) S.213 und 212f. Nr.53 bzw. 52 zu ca. 1309 aus »gleichzeitige[r] Copie auf einem Pergamentblatte [im] Archivio Roncioni« des StaatsA Pisa, Nr.757. – Gemäß dem Luxemburger Freiheitsbrief von 1244 war auf alle Warenan- und -verkäufe in Luxem­burg und Umgebung eine Umsatzsteuer an den Luxemburger Grafen zu zahlen; Majerus, Die Luxem­burger Gemeinden 7 (1963) Nr.1 S.10 §§7–8. Diese Umsatzsteuer iden­tifiziert Lascombes, Chronik der Stadt Lu­xemburg 1 (1968) S.135ff. mit dem im Urbar der Grafschaft Luxemburg von 1311 genannten onguelt; dazu auch Pauly, Lu­xem­burg im späten Mittelalter (1992) S.42. Dieses Ungelt war laut Urbar fällig am Marga­reten­tag (13. Juli): pour le poys et pour l’onguelt de la ville de Luccemburc à la sainte Margarite 270 lb.; Lamp­recht, Deutsches Wirtschaftsleben 3 (1885f.) S.345.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,1 n. 267, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1309-08-25_4_0_6_4_1_309_267
(Abgerufen am 24.04.2024).