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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1

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Papst Clemens [V.] gibt König Heinrich die Einberufung des Generalkonzils zur Klärung der Anschuldigungen gegen die Templer zur Kenntnis, das binnen Jahresfrist – vom kom­men­den Ok­tober an gerechnet (a proximis kalendis Octobris usque ad unum annum immediate se­quen­tem) – zusammentreten soll. – Regnans in caelis triumphans ecclesia.

Originaldatierung:
datum Avenioni quinto kalendas Augusti pontificatus nostri anno quarto

Überlieferung/Literatur

Deperditum, verzeichnet im 3. Jahresband der Register Papst Clemens’ V., Rom Vatika­ni­sches Archiv, Reg. Vat. 55, fol.238v c.58. Druck: -. – Regest:-.

Kommentar

Der Text läßt sich aus zwei Hinweisen der älteren Konzilienforschung erschließen: 1) der bis auf Jahresfrist und Datierung gleichlautenden Konvokationsbulle an Frankreichs König Philipp IV. vom 12. August 1308 aus Poitiers und 2) den Varian­ten, die im Anschluß an den Druck dieses Exemplars mitgeteilt werden: *Regestum Clementis Papae V, Annus tertius (1886), S.386-391 Nr.3626 bzw. S.391 Nr.3627; Mansi 25 (21903) Sp.369-375 bzw. ebd. Sp.375D. Der Hinweis im Re­ge­stum Clementis Papae V lautet In eundem modum carissimo in Christo filio Henrico regi Romanorum illustri. Regnans etc. ut in forma usque a proximis kalendis Octobris ad unum annum immediate sequentem decrevimus congregandum etc. usque Dat. Avinione, V kal. augusti, anno quarto. – Mitte August 1308 waren neben Philipp IV. noch 14 Monarchen gleichlautend an­geschrieben worden, und zwar von England bis Sizilien – hier Trinakrien genannt – und Portugal bis Böhmen und Ungarn; Regestum Clementis Papae V, S.391 Sp.2. Der römisch-deutsche Thron war damals unbesetzt, so daß der Text mit nunmehr verkürzter Ladungsfrist – den Königen von 1308 war das Konzil ad duos annos immediate sequentes angekündigt worden (ebd. S.390 Sp.1) – erst nach der päpstlichen Anerkennung für Heinrich VII. nachgereicht wurde. Zu den Kirchenmännern, die Mitte August 1308 mutatis mutandis angeschrieben worden waren, gehörten allerdings auch solche aus Kirchenprovinzen des römisch-deutschen Reichs, nämlich aus Mainz, Pisa, Besançon, Salzburg, Bremen, Mailand, Magdeburg, Köln, Trier, Aqui­leia und Grado; Regesten: ebd. S.392-395 Nr.3629; Kisky, Erzbischöfe von Köln 4 (1915) Nr.365; Mansi 25 (21903) Sp.375-380; Sauerland1 (1902) S.122 Nr.253; Krumbholtz, Westfälisches UB 8 (1909) Nr.453; Vogt, Erzbischöfe von Mainz 1 I (1913) Nr. 1200; Cartellieri, Bischöfe von Konstanz 2 (1905) Nr.3481. – Der Wortlaut der Konvokationsbulle hat sich weitgehend in der Verurteilungsbulle gegen den Templerorden Vox in excelso vom 22. Februar 1312 niederge­schla­gen; Mirbt/Aland (1967) S.460 A.2 zu Nr.749. – Das Konzil trat erst vom 16. Oktober 1311 bis 6. Mai 1312 in Vienne zu­sam­men; Heribert Müller in: LThK 10 (32001) Sp.778-780.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,1 n. 237, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1309-07-28_1_0_6_4_1_279_237
(Abgerufen am 20.04.2024).