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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1

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König Heinrich erneuert, billigt und bekräftigt seinem Fürsten Abt Heinrich von Fulda und den Brüdern des Konvents dieses Klosters (viri religiosi venerabilis Heinricus abbas Fulden., princeps noster dilectus, una cum fratribus conventus monasterii eiusdem) auf deren per­sön­lich vorgetragene Bit­ten die ihm vorgelegten, geprüften und für unverfälscht erklärten Privi­legien (que perspecta, non cancellata, non abolita nec in aliqua sui parte viciata fide per­spexi­mus), die ihnen von König Ludwig [dem Deutschen] und Kaiser [!] Otto [I.] sowie den Köni­gen Otto [II.] und Heinrich [II.] gewährt worden waren, vorbehaltlich der Rechte der Rö­mi­schen Könige und Kaiser (sal­vis tamen iuribus quibus nostri predecessores in regno vel im­perio Romano et nos usi sumus pa­cifice et quiete). – Majestätssiegel angekündigt. – Reichs­hofkanzler Heinrich von Weiler[-Bettnach] rekognosziert namens Reichserzkanzler Peters von Mainz. Universis sacri Romani imperii fidelibus imperpetuum. Clemencie regna firmantis virtus exuberans.

Originaldatierung:
datum in Nvrenberg II idus Iulii

Überlieferung/Literatur

Überlieferung: 2 Ausfertigungen zu *27 bzw. 30 Zeilen von verschiedenen Händen (Pergament, jeweils Kö­nigs­siegel an rot-grünen Seidenfäden) Marburg StaatsA Stiftsarchiv Fulda 1309 Juli 14; Abschrift des 18. Jh. im Ful­daer Kopiar VI, Kaiserliche Urkunden, S.107-110, Marburg StaatsA K 430. – Teildrucke: Schannat, Historia Fuldensis (1729) S.224f. Nr.117 aus dem 30-zeiligen Or., unzuverlässig; Dronke, CD Fuldensis (1850) S.427 Nr.852 aus dem 27-zeiligen Or. – Regesten: Böhmer (1831) Nr.5228; ders.,Heinrich VII. (...1844) Nr.122; Rübsam, Heinrich V. (...1882) Nr.213; Wauters, Table chronologique 8 (1892) S.351.

Kommentar

In beiden Ausfertigungen Herrschermonogramm in der rechten unteren Ecke, weit entfernt von der Signumzeile direkt am (Z.26) bzw. nahe am (Z.29) linken Rand. Die unmittelbar anschließende Rekognitionzeile Ego frater Heinricus, abbas Villa­rien­sis, imperialis aule cancellarius (, vice et nomine domini Petri archiepiscopi Magunt., sacri imperii per Germaniam archi­cancellarii,) recognovi ist im 27-zeiligen Or. um die Erzkanzler-Nennung verlängert. Die kürzere Form entspricht der Stilisierung der wörtlich wiederholten Vorurkunde, nämlich der Privilegienbestätigung durch König Albrecht I. vom 15. Ja­nuar 1300, gedruckt bei Dronke a.a.O. S.422f. Nr.847; Regest: Böhmer, Albrecht I. (...1844) Nr.252. Dieses Stück seiner­seits wiederholt weitgehend das Diplom König Rudolfs von Habsburg vom 16. April 1289; Druck: Dronke a.a.O. S.418-420 Nr.843; Regest: Böhmer/Redlich (1898) Nr.2226. – Bei den be­stä­tigten Urkunden König Ludwigs des Deutschen vom 27. Januar 849 und König Ottos I. vom 1. Dezember 940 handelt es sich um Fälschungen; MGH DLdD 52 = Böhmer/Mühl­bacher (21908) Nr.1390 bzw. DO I 436 = Böhmer/Ottenthal (1893) Nr.92. Keines der seit 1289 so nachdrücklich bestä­tig­ten Stücke wurde eingerückt oder auch nur datiert. – Daß gerade unter Heinrich VII. der Fuldaer »Fürstabt Heinrich V. von Weilnau (1288-1313)« jenes Ansehen erlangte, das ihn zur glänzendsten Erscheinung an der Spitze dieses Klosters im Spät­mit­telalter machte, betont Lübeck, Fuldaer Fürstäbte (1952) S.206 und 217.

 

Verbesserungen und Zusätze:

Seit dieser Privilegienbestätigung lebte Abt Heinrich V., abgesehen von nur kurzen Unterbrechungen, bei Hofe oder war in dessen Auftrag unterwegs; LEINWEBER, Fuldaer Äbte (1989) S.81 Sp.2 in Übereinstimmung mit RÜBSAM, Heinrich V. (...1882) S.68 und den Regesten ebd. S.188-202 Nrn.213-272a. Dies wird erklärt als Konsequenz der Zugehörigkeit der »eher kleinen Familie Diez-Weilnau vom Rand des Taunus [...] zum königsnahen Familienverband vom Mittelrhein« bei MORAW, Fuldas Stellung (...1996) S.69f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,1 n. 220#, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1309-07-14_1_0_6_4_1_262_220
(Abgerufen am 29.03.2024).