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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1

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König Heinrich nimmt das [Zisterzienser-]Kloster Maulbronn in der Diözese Speyer (ceno­bium in Mulembrunnen, Spiren. dyocesis) mit allen Gütern und Personen in seinen be­son­de­ren Schutz, verbietet Belästigungen und befiehlt den Schultheißen und seinen anderen Amts­leuten (.. sculteti et alii nostri officiati), den Brüdern bei Zuwiderhandlungen mit Rat und Hilfe bis zur Wiedergutmachung beizu­stehen. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Ordo nobis suggerit racionis.

Originaldatierung:
dat. in Nurenberg [?], V idus Iulii

Überlieferung/Literatur

Überlieferung: Original (Pergament, beschädigtes Königssiegel an Pergamentstreifen) Stuttgart HStA H 51 Urk. 207, mit Rückschriften, u.a. (um 1400) H. rex, precipiens omnibus officialibus regni, ut nos defendant. – Drucke: Petrus, Suevia ecclesiastica (1699) S.577f., orthographisch begradigt und mit Lesefehlern; Besold, Documenta rediviva (1636) S.812f. Nr.15 = (21720) S.503f. Nr.15. – Regesten: Böhmer (1831) Nr.5227; ders., Heinrich VII. (...1844) Nr.117; Klunzinger, Maulbronn (1854), Beilage S.26.

Kommentar

Der Ausstellungsort ist mit Nasalkürzungsstrich geschrieben, kann also auch Nuremberg (so Besold a.a.O.) gelesen werden. – Mutatis mutandis gleich lautet ein Diplom König Rudolfs I. von 1273, während die weitgehend textgleiche Bestätigung König Adolfs von 1297 genauer und allein die Landvögte anspricht – übrigens zunächst mit etwas ungeschicktem Einschub sowie gegen Urkundenende ohne Schultheißen und nur noch mit »Unterbeamten«: [...] universis et singulis advocatis nostris provincialibus auctoritate regia mandamus [...]; [...] predicti officiati nostri et eorum substituti [...]. Vgl. Böhmer/Redlich (1898) Nr.51 von 1273 XII 15 mit Böhmer/Samanek(1948) Nr.885 von 1297 IX 1, dieses nach dem Druck in: Wirtem­ber­gi­sches UB 11 (1913) S.72f. Nr.5042 aus Original von Kanzleihand. – Einen Überblick über den »weitgestreuten Güter­be­stand« liefert mit instruktiver Karte Kurt Andermann, Zur Besitz- und Wirtschaftsgeschichte des Klosters Maulbronn (...1997) S.32 Sp.1 [Zitat] - S.36. Als Indiz für vorübergehende Entspannung in der Lage des Klosters, zumal bis zu König Wenzels Schutzbestätigung von 1381 VIII 28 »kein kaiserliches [!] Schutzprivileg zugunsten des Klosters mehr bekannt« sei, wird Heinrichs VII. Diplom von 1309 angesprochen bei Knapp,Geschichte und Baugeschichte (1997) S.98 Sp.2 und S.115 Sp.1. Immerhin bestätigte Kaiser Ludwig IV. einen Maulbronner Güter-gegen-Einkünfte-Tausch mit König Rudolf I. und ge­währ­te Abgabenfreiheit von diesen Einkünften; Acht/Wetzel, Württemberg (1991) Nr.438 von 1347 VIII 19 bzw. Böh­mer/Red­lich/Brühl (1969) Nr.810A von 1277 VII 6 – übrigens bei Andermann a.a.O. und Knapp a.a.O. ebensowenig be­rück­sichtigt wie bei Rösener, Kaiserliche Schirmherrschaft (...1974) S.38, wo zudem das Heinricianum versehentlich zu 1307 gezogen wird.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,1 n. 215, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1309-07-11_1_0_6_4_1_257_215
(Abgerufen am 16.04.2024).