RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1
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König Heinrich billigt, erneuert und bekräftigt urkundlich auf Bitten von Propst und Konvent des Prämonstratenser[stifts] St. Johannes’ des Täufers zu Steingaden in der Diözese Augsburg, seinen Frommen (ex parte religiosorum virorum .. prepositi et conventus ecclesie sancti Johannis Baptiste in Staingaden, Premonstratensis ordinis, Augusten. dyocesis, devotorum nostrorum dilectorum), diesen nach dem Vorbild des verewigten Königs Albrecht [I.], seines Vorgängers (ad instar dive recordacionis Alberti Romanorum regis, antecessoris nostri), das inserierte [gefälschte] Privileg König Heinrichs [VI.], seines Vorgängers berühmten Angedenkens (clare recordacionis), vom 6. September 1189, worin dieser [angeblich] das Stift in seine Gnade und seinen Schutz aufnahm, alle Schenkungen seines Großonkels [Herzog] Welfs [VI.] und Herzog Heinrichs von Sachsen, von deren oder seinen eigenen Ministerialen bestätigte, seinen Ministerialen Schenkungen und Übertritte ins Stift gestattete, die Übertragung namentlich genannter Besitzungen durch Herzog Welf bestätigte, die durch den Herzog mit Zustimmung Kaiser Friedrichs [I.] gewährten Freiheiten erneuerte, insbesondere die Einsetzung eines von Propst und Brüdern vorgeschlagenen Vogtes, der Personen und Güter unentgeltlich schützen und bei Amtsmißbrauch abgesetzt werden sollte, und die Verwaltung der weltlichen Güter durch den Propst sowie die Rückführung von in Reichsstädten aufgenommenen Stiftsangehörigen verfügte, unbeschadet der Rechte von König und Reich (salvo iure nostro et imperii), und nimmt das Stift mit allen Gütern und Besitzungen von neuem in seinen und des Reiches besonderen Schutz. – Majestätssiegel angekündigt. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Ex parte religiosorum virorum.
- Originaldatierung:
- dat. in Nordelingen XII kaln. Iulii
Überlieferung/Literatur
Überlieferung: Original (Pergament, Königssiegel an gelber Seidenschnur verloren) München HStA Steingaden Urk. 197 (früher KS 1193); Insert in einer Urkunde Karls IV. vom 8. Mai 1354 München HStA Steingaden 313. – Drucke ohne Insert: Hund/Gewold, Metropolis Salisburgensis 3 (1620) S.365f.; Monumenta Boica 6 (1766) S.575f. Nr.90, unzuverlässig. – Regesten: Böhmer (1831) Nr.5221; de Freyberg,Rerum Boicarum Autographa 5 (1836) S.154f.; Böhmer, Heinrich VII. (...1844) Nr.104.
Kommentar
Das Transsumpt Albrechts I. vom 7. Mai 1299 liegt in München HStA Steingaden Urk. 154 (früher KS 1135); Druck: Monumenta Boica 6 S.565f. Nr.81; Regest: Böhmer, Albrecht I. (...1844) Nr.175. Heinrich VII. erweitert das Albertinum um die Vorbehaltsklausel und die nochmalige Schutzverleihung. – Während Csendes, Schreiber (Masch.1968) S.88 die inserierte Urkunde Heinrichs VI. anfänglich als Empfängerausfertigung deutete, hatte bereitsKirchner, Probleme (...1956) S.92-94 nachgewiesen, daß es sich bei dem Stück um eine Fälschung handelt, eine Meinung, der sich Csendes in seiner Kanzleigeschichte anschloß: Kanzlei Heinrichs VI. (1981) S.185f. Zu diesem Ergebnis kommt auch die in Vorbereitung befindliche MGH-Edition der Urkunden Heinrichs VI. (freundliche Auskunft von Frau Dr. Bettina Pferschy-Maleczek, Wien); Druck: Monumenta Boica 6 S.499-501 Nr.15; Regest: Böhmer/Baaken (1972) Nr.90. – Das Transsumpt Karls IV. verzeichnet Böhmer/Huber(1877) Nr.1837.
Nachträge
Empfohlene Zitierweise
RI VI,4,1 n. 196, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1309-06-20_1_0_6_4_1_238_196
(Abgerufen am 29.03.2024).