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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1

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König Heinrich befiehlt Schultheiß, Ratsleuten und Bürgern von [Schwäbisch] Gmünd, sei­nen Getreuen (prudentibus viris .. sculteto, consulibus et civibus in Gamundia, fidelibus suis dilectis), den Prior und den Kon­vent der Augustiner[-Eremiten] in [Schwäbisch] Gmünd, seine Frommen (religiosos viros .. priorem et conventum fratrum Augustinen. in Gamund., devotos nostros dilectos), wegen ihres zölibatären Rufs (ob celibis vite sue fragrantiam) ge­mäß ihren Urkunden wie bisher ihren Grundbesitz zwischen den beiden Stadtmauern nutzen zu lassen sowie außerhalb der Mauer eine Latrine (cameram privatam) errichten, ihren Besitz innerhalb und außerhalb der Mauern vermehren und darauf ohne jegliche Behinderung zu ihrer Bequemlichkeit und ihrem Nutzen (prout suis commoditatibus et necessitatibus noverint expedire) Gebäude errichten zu lassen, damit sie freier und bequemer beten und Gottesdienst halten können (ut liberius ac commodius oracionibus et divino cultui vacare possint). – Prudentibus viris .. sculteto [...]. Quia religiosos viros.

Originaldatierung:
dat. in Lougingen XIIIO kalnd. Iulii

Überlieferung/Literatur

Überlieferung: Original (Pergament, Spuren eines ehemals auf der Rückseite aufgedrückten Wachssiegels, heu­te abgedeckt durch aufgenähten Leinenstreifen) Stuttgart HStA H 51 Urk. 205; Insert im Transsumpt Lud­wigs des Bayern vom 24. August 1333 ebd. H 51 Urk. 348. – Druck: -. – Regest: Nitsch, Urkunden und Akten 1 (1966) Nr.92, mit der irrigen Jahreszahl 1308.

Kommentar

Das ebenfalls ungedruckte Transsumpt Kaiser Ludwigs des Baiern regestieren Nitsch a.a.O. Nr.154 und Acht/Wetzel, Württemberg (1991) Nr.195. – Eine mit der Privilegierung Heinrichs VII. wörtlich übereinstimmende Urkunde stellte bereits König Friedrich der Schöne am 10. August 1315 aus; Überlieferung: Original (Pergament) Stuttgart HStA H 51 Urk. 241; Regest: Gross, Regesta Habsburgica 3 (1924) Nr.302. Entsprechend erhebt sich die Frage, ob es »ihre [frühere(n)] Ur­kunde(n)«, auf die in unserem Stück verwiesen wird (iuxta litterarum suarum continentiam) wirklich gegeben hat. Augu­sti­ner[-Ere­miten] lebten in Gmünd seit 1284 (vgl. dazu Nitsch a.a.O. Nr.50), und Diplome Rudolfs von Habsburg (1273-91) und Adolfs von Nassau (1291-98) scheinen es jedenfalls nicht gewesen zu sein; vgl. Rudolf Kiess in: Handbuch hist. Stätten »Baden-Württemberg« (1965) S.609 = (21980) S.721 mit Böhmer/Redlich/Brühl (1969) und Böhmer/Samanek (1948) [Register]! Auf Urkundenmangel bei den Gmünder Augustiner-Eremiten deutet auch Acht/Wetzel a.a.O. Nr.309, vor­geb­lich vom 11. November 1339. – Gmünds zweiter Mauerring gilt inzwischen als schon nach 1161 angelegt und erst der dritte als »im 14. Jh. vollendet«; vgl. Kiess a.a.O.1S.608 mit2S.720.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,1 n. 195, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1309-06-19_1_0_6_4_1_237_195
(Abgerufen am 16.04.2024).