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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1

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König Heinrich erneuert, billigt und bestätigt Abt und Konvent des Benediktinerklosters St. Blasien im Schwarzwald in der Diözese Konstanz, seinen Getreuen (honorabiles et religiosi viri, abbas et conventus monasterii sancti Blasii in nigra silva, ordinis sancti Benedicti, Con­stan­tien. dioc., devoti nostri dilecti), auf deren persönlich vorgetragene Bitten das inserierte [gefälschte] Privileg des verewigten Königs Lothar [III.], seines Vorgängers (privilegium dive recordacionis Lotharii regis Romanorum, antecessoris nostri), vom 2. Januar 1126, worin die­ser der Abtei den Besitz des Priorates Ochsenhausen bestätigt, dieses in allem dem Abt von St. Blasien unterstellt, Abt und Konvent die freie Vogtwahl gestattet, die Umwandlung von Ochsenhausener Besitzungen in Lehen verbietet, die Einsetzung des Priors und die Aufnah­me neuer Brüder dem Abt von St. Blasien zugesteht und auch die Priorate Berau, Weitenau, Bürgeln und Wislikofen dem Abt von St. Blasien unterstellt. – Z e u g e n: Erzbischof Peter von Mainz, Reichserzkanzler für Deutsch­land; die Bischöfe Gerhard von Konstanz, Jo­hann von Straßburg, Otto von Basel und Philipp von Eichstätt; die Geehrten Abt Heinrich von Weiler-Bettnach OCist., [Reichs-]Hofkanzler, und Magister Simon, Metzer Schatz­meister und (königlicher) Protonotar; die Edelleute Walram von Luxemburg, Bruder des Königs, der Na­mürer Graf Wido von Flandern und Graf Johann von Sponheim; die Tüch­tigen Johann von Braunshorn, (königlicher) Hofmeister, und Dietgen von Kastel sowie andere Vertrauens­wür­dige (plures alii fidedigni). – Majestätssiegel angekündigt. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Etsi ad quoslibet.

Originaldatierung:
datum Constancie II kl. Iunii

Überlieferung/Literatur

Überlieferung: Abschrift aus der Mitte des 14. Jh. im Großen Kopialbuch des Klosters St. Blasien St. Paul im Lavanttal Stiftsarchiv 46/1, S.54-57; Abschrift des 18. Jh. in einem Kopialbuch des Klosters Karlsruhe GLA 67/1772, fol.28r-30r; Abschrift des Vidimus’ des Offizials von Konstanz vom 30. August 1312 aus der Mitte des 14. Jh. im Großen Kopialbuch des Klosters St. Blasien St. Paul im Lavanttal Stiftsarchiv 46/1, S.57-60. – Druck: -. – Regest: -.

Kommentar

Die inserierte gefälschte Urkunde Lothars III. ist gedruckt als DLoIII 125 und bei Braun, UB des Klosters St. Blasien im Schwarz­wald (2003) S.176-179 Nr.*135; Regest: Böhmer/Petke (1994) Nr.†112. Die Fälschung entstand nach Dezember 1141 und vor Januar 1152 (so Brauna.a.O. S.176); ihr Zweck war es nach Einschätzung Petkes a.a.O. wohl, gegen die An­sprü­che Herzog Welfs VI. als Ochsen­hause­ner Vogt das Priorat möglichst eng an die Mutterabtei zu binden, und nicht, wie noch Hirsch im Vorwort des MGH-Druckes vermutete, das Eigenkirchenrecht St. Blasiens über sein Priorat zu sichern. Th.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,1 n. 164, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1309-05-31_4_0_6_4_1_206_164
(Abgerufen am 25.04.2024).