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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1

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König Heinrich beauftragt Erzbischof Heinrich von Köln, den von ihm in Leutesdorf errich­te­ten Zoll innerhalb seiner Diözese an einen anderen Ort zu verlegen.

Überlieferung/Literatur

Erwähnt in einer Urkunde Erzbischof Heinrichs von Köln vom 19. April 1309, worin dieser Dekan und Dom­ka­pi­tel von Köln verspricht, sich bei König Heinrich um die Freistellung von deren Gütern und Weinen am Zoll, der in Leutesdorf errichtet wurde und den er innerhalb seiner Diözese an einen anderen Ort verlegen solle (the­lo­neo apud Ludestorp imposito et per nos infra dyoc. nostram ad locum alium transponendo), zu bemühen; Köln, HAStadt, Bestand 210 (Domstift) U1/802. – Regest: Kisky, Erzbischöfe von Köln (1915) Nr.447.

Kommentar

Im Rahmen seiner Wahlversprechungen hatte Heinrich am 20. September 1308 Erzbischof Heinrich von Virneburg für den Fall seiner Wahl unter anderem die Aufhebung des Reichszolls zu Hammerstein zugesagt; MGH Const. 4 I (1906) S.220 Nr.257 c.6, oben Regest ac § 4. Um seine Schulden tilgen zu können, errichtete der neue König bereits vor dem 29. Januar 1309 ersatzweise auf Zeit eine neue Zollstätte im trierischen Leutesdorf, nur wenig von der alten Hebestelle entfernt. Mit der Zoll­erhebung beauftragt war der Aachener Bürger Bartholomäus Lombardus (dazu oben Regesten Nrn.39 und 40). Von die­sem löste Erzbischof Heinrich den Leutesdorfer Zoll für 6000 Mark Kölner Pagament ab. Die dafür notwendige Summe lieh er sich von den Kölner Bürgern Ritter Johann Hardefust und seinem Vizegrafen Gottfried (Johannes Hardevůst miles et Go­de­fridus vicecomes noster, cives Colon.) sowie den Lombarden Andreas Rastellus, Opicinus Gresverdus gen. Petrus und ih­ren Teilhabern (Andreas Rastellus et Opicinus Gresverdus dictus Petrus eorumque socii Lombardi), wie aus der erzbischöf­li­chen Schuldaner­kenntnis gegenüber seinen Gläubigern vom 27. April 1309 hervorgeht; Historisches Archiv der Stadt Köln, Be­stand 210 (Domstift) U1/803; Regest: Kisky a.a.O. Nr.449. Statt dessen erhob der Kölner Erzbischof späte­stens seit dem 1. Juni 1309 wieder den Rheinzoll in Bonn, den ihm Heinrich VII. ebenfalls in seiner Wahlzusage zugestanden hatte (MGH a.a.O. c.9, oben Regest ac § 7) und dessen Besitz er sich bereits am 25. Dezember 1306 von Papst Clemens V. hatte bestä­ti­gen lassen; MGH a.a.O. II (1908-1911) S.1201 Nr.1161. In einer Urkunde vom 1. Juni 1309, in der Heinrich von Virneburg sei­nen Gläubigern Georg Asinarius und dessen Sohn Manuel, Andreas und Thomas gen. Rastellus und Opicinus Gresverdus gen. Petrus 100 Mark Kölner Pagament auf seine Zollstätte bei Bonn anwies, hebt der Erzbischof hervor, daß der König diese ha­be einrichten lassen (in thelonio nostro apud Bunnam per dominum nostrum Romanorum regem impositum); Historisches Ar­chiv der Stadt Köln, Bestand 210 (Domstift) U1/805; Regest: Kisky a.a.O. Nr.457. Eine Urkunde König Heinrichs VII. über die Rheinzollstätten in Ander­nach, Bonn und Neuß erhielt der Erzbischof jedoch erst am 1. Sept. 1310; MGH Const. 4 I (1906) S.361f. Nr.412. – Zur Sache Pfeiffer, Rheinische Transitzölle (1997) S.240; zur Bonner Zollstätte ebd. S.218-220; zu beidem Reichert, Lombarden-Dokumentation 2 (2003) S.422f. bzw. 142 mit Rückführung der Grasverdi [!] auf Asti. Th.

 

Verbesserungen und Zusätze:

Bereits unter dem 26. September 1309 überließ König Heinrich dem Kölner Erzbischof Heinrich II. den Bonner Zoll in bestimmter Höhe auf viereinhalb Jahre; BÖHMER, Heinrich VII. (...1844) Nr.170, geringfügig zu verbessern nach dem Druck in: MGH a.a.O. S.285 Nr.328.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,1 n. 126#, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1309-04-19_1_0_6_4_1_168_126
(Abgerufen am 18.04.2024).