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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1

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König Heinrich erlaubt Gerhard, dem Sohn Wernhers, des verstorbenen Schultheißen von Op­pen­heim (strenuus vir Gerhardus filius quondam Wernheri sculteti in Oppinheim), seiner recht­mäßigen Ehe­frau Elisabeth Einkünfte in Höhe von zwei Fuder Weins, die er, wie er ver­si­chert, von des Königs und des Reiches Weinbergen zu Lehen trägt, als Wittum (no­mine dotis) anzu­wei­sen. – Maje­stäts­sie­gel angekündigt. – Ad universorum sacri imperii fidelium no­titiam volumus pervenire.

Originaldatierung:
datum Spire, quarto nonas Martii

Überlieferung/Literatur

Überlieferung: Abschrift des 17.Jh. (Pergament) Wiesbaden HStA Abt. 3003 Nr.2 (= Kopiar mittelrheinischer Urkunden von 1250-1334) fol.16r. – Druck: Schaus, Zehn Königsurkunden, in: MIÖG 26 (1905) S.549f. Nr.6 aus dem Kopiar. – Regest: Schaus a.a.O. über dem Druck.

Kommentar

Der Text beginnt quasi-privaturkundlich mit Nos Henricus. – Oppenheimer Schultheißenbelege für Werner gibt es aus den Amtszeiten König Rudolfs I. und König Adolfs; Schausa.a.O. S.546 Nr.1 und S.549 Nr.5 von 1277 IV 25 bzw. 1294 I 22, auf­zufüllen für 1278 bis 1290 durch Urkunden bei Franck,Reichsstadt Oppenheim (1859) S.254-263 Nrn.33-40f. und Tar­rasch, Zwei Urkunden Rudolfs I. (...1914) S.510f. Als Werner von Albig war er aber auch Oppenheimer Burgmann ge­wesen; Volker Rödel,Oppenheimer Reichsburgmannschaft (...1977) S.23 A.37 und S.32. Dieser Status wird auch für Wer­ners Sohn Gerhard angenommen; entsprechend gilt dieses Heinricianum als Zeugnis dafür, daß die wirtschaftliche Lage der [Ehe-]Frauen innerhalb der Burgmannschaft noch nicht genügend abgesichert war; ebd. S.35, während Gerhard in der Liste der Burglehenträger ebd. S.32 fehlt. Gerhard erhält das (Nieder-)Adelsprädikat strenuus vir, das als gleichwertig mit miles gilt; ebd. S.33f. sowie unten der Beleg von 1306 I 18. – Oppenheimer Schultheißen nach Wer­ner von Albig waren 1303 Peter von Lörzweiler und 1308 Eberhard von Randeck gewesen; Francka.a.O. S.273f. Nr.54 von 1303 I 20 und MGH Const. 4 I (1906) S.159 Nr.183 von 1303 VIII 15, wohin laut Schaus a.a.O. S.545 auch Böhmer, Regesten Albrechts I. (...1844) Nr.449 zu ziehen ist, bzw.der Kommentar zum vorigen Regest. 1306 war von einer Klage berichtet worden, die vor Ritter Peter, genannt von Lörzweiler, ehemaligem Reichsvogt (?) in Oppen­heim, wegen einer Beraubung von Straßburger Kauf­leu­ten vorgebracht worden war: coram strenuo viro domino Petro milite, dicto de Lorzwilre, quondam preside imperii in Oppin­heim; Mone,Urkunden über Elsaß und Lothringen (...1856) S.449-451 Nr.24 von 1306 I 18 – abweichend das Urkunden­ver­ständ­nis bei Rödela.a.O. S.34. Eberhard von Randeck ist unter dem 15. März 1309 als nunmehr neuer Burglehnsmann zu Op­penheim bezeugt: unten Regest Nr.98. Die Oppenheimer Schultheißen gelten bis zum Auftreten eines Burggrafen spä­te­stens 1354 auch als Burgbefehlshaber am Ort; Rödela.a.O. S.39f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,1 n. 68, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1309-03-04_3_0_6_4_1_110_68
(Abgerufen am 28.03.2024).