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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1

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König Heinrich teilt allen Vögten, Schultheißen und Amtsträgern in Oppenheim und in der Wet­terau (universis .. advocatis .. scultetis et officialibus in Oppenheim et per Wetrebiam) mit, daß er Äbtissin und Konvent des Mainzer Klarissen­klosters (abbatissam et conventum or­di­nis sancte Clare monasterii Moguntinensis) mit allen Leuten, Besitzungen und Gütern in seinen und des Reiches besonderen Schutz genommen habe, und beauftragt die Empfänger mit der pflichtgemäßen Wahr­neh­mung dieses königlichen Schutzes. – Universis .. advocatis .. [...]. Religiosas ac deodicatas personas.

Originaldatierung:
dat. Spyre IIIIO non. Marcii

Überlieferung/Literatur

Überlieferung: Original (Pergament mit 4 Löchern für die Schnur des Hängesiegels, dieses fehlt) Mainz StadtA Urk. 1309 März 4. – Druck: Böhmer, Acta imperii selecta (1870) S.419 Nr.587. – Regesten: Böhmer, Hein­rich VII. (...1844) Nr.36; Scriba, Regesten 3 (1851) Nr.2335; Wauters, Table chronologique 8 (1892) S.326; Dertsch, Urkunden des Stadtarchivs Mainz 1 (1962) Nr.458.

Kommentar

Die weithin akzeptierte Hypothese von Niese,Oppenheim habe zur Landvogtei in der Wetterau gehört und als deren Amts­sitz habe seit 1247/62 eben Oppenheim gedient, ist durch Schwinddahingehend widerlegt worden, daß der Amtmann des Kö­nigs in Oppenheim, seit Albrecht I. wiederholt advocatus (provincialis) tituliert, einen eigenen Reichsgutbezirk unter sich ge­habt hat: Der Reichsgutbezirk Oppenheim darf demnach von 1300 bis zu seiner Verpfändung ans Erzstift Mainz 1315 als eigene Landvogtei betrachtet werden, also neben und nicht als Teil der größeren Landvogtei Wetterau; gegen Niese,Ver­wal­tung des Reichsgutes (1905) S. 283f., 310 und 312 sowie beispielsweise Krause,Oppenheim unter der Verwaltung des Reiches (1927) S.99f. siehe Schwind,Landvogtei in der Wetterau (1972) S.86 A.576, S.105f. und S.285-289. Diesem Sach­ver­halt wird in der vorliegenden Urkunde in der Form Rechnung getragen, daß alle Amtsträger im Plural erscheinen, also keine ein­heit­liche Spitze unterstellt wird. Als Reichslandvogt der Wetterau unter Heinrich VII. gilt Eberhard von Breuberg; Schwinda.a.O. S.123. Als Oppenheimer Schultheiß ist 1308, 1309 und 1312 Eberhard von Randeck bezeugt, als Vize- oder Unter­schultheiß 1309 Peter von Selsen; Franck,Reichsstadt Oppen­heim (1859) S.275-279 Nr.56 und S.274f. Nr.55 von 1308 III 7 bzw. IV 19 sowie ebd. S.280f. Nr.58 von 1312 XI 13; Rossel, UB der Abtei Eberbach 2 II (1870) S.523f. Nr.647 von 1309 IV 6. Der dik­tatähnliche Schutzauftrag König Adolfs zugunsten des Grabklosters seiner Mutter hatte noch keine Amts­bezirke oder -sitze genannt, »allen Vögten, Schultheißen und Amtleuten« aber noch »alle Städte« hinzugesellt; Böh­mer/Sa­manek(1948) Nr.356 von 1294 I 15 – die Bestattung Gräfin Adelheids von Nassau verzeichnet Böh­mer/Red­lich (1898) Nr.2148a zu 1288 II 22. – Das Mainzer »Reichklarenkloster« von 1272, heute so genannt in Unterscheidung von der »Arm­klarenkirche« des neu­zeitlich profanierten Antoniterklosters, unternahm um 1300 besondere Anstrengungen zugun­sten seines Kirchenbaus; Datierungen nach Wauer, Ausbreitung der Klarissenordens (1906) S.118f. bzw. Arens, Goldenes Mainz (1952) S.146, dem Falck,Mainz in seiner Blütezeit (1973) S.34 folgt.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,1 n. 67, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1309-03-04_2_0_6_4_1_109_67
(Abgerufen am 29.03.2024).