RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1
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König Heinrich verbrieft der ehrbaren Frau Margarete, Witwe seines Nürnberger Forstmeisters Konrad genannt Stromeir, dessen Sohn Konrad und den [sonstigen] Erben (honeste matrone Margarete, relicte quondam Cunradi dicti Stromeyr, forestarii nostri Nvrembergen., ac Cvnradi filio suo, necnon heredibus suis) alle Lehen, die der genannte Forstmeister Stromeir oder dessen Vorfahren bislang vom Reich innehatten, und verbietet allen seinen und des Reichs Getreuen, (Konrads des Älteren) Witwe oder dessen Erben bei der Nutzung dieser Lehen oder ihrer Güter zu behindern oder zu belästigen. – Majestätssiegel angekündigt. – Ad universorum sacri Romani imperii fidelium noticiam volumus pervenire.
- Originaldatierung:
- dat. Spyre IIIIO non. Martii
Überlieferung/Literatur
Überlieferung: Original (Pergament, Königssiegel an Pergamentstreifen) Nürnberg StaatsA Reichsstadt Nürnberg Urk. Nr.217, mit Rückschriften, darunter (15.Jh.) Waldtstromer. – Druck: -. – Regesten: Lochner,Nürnberger Jbb. 2 II (1835) S.178; de Freyberg, Rerum Boicarum Autographa 5 (1836) S.147;Böhmer, Heinrich VII. (...1844) Nr.35.
Kommentar
Angeblich schon in 3. Generation war Konrad genannt Stromeyer durch König Adolf mit dem königlichen Forstamt zu Nürnberg belehnt worden; Regest: Böhmer/Samanek (1948) Nr.237 vom 5. Mai 1293. Urkundlich faßbar sind solche Belehnungen aber erst seit der zweiten Generation, nämlich durch 1) Rheinpfalzgraf und Baiernherzog Ludwig vom 16. Oktober 1266; Regest: Böhmer/Ficker/Winkelmann (1892) Nr.12012 2) Schwabenherzog Konradin vom 22. Oktober 1266; Regest: Böhmer/Ficker (1881f.) Nr.4809 und Zinsmeier, Nachträge (1983) S.284 3) König Rudolf von Habsburg vom 25. August 1282; Regest: Böhmer/Redlich(1898) Nr.1699. Empfänger waren Konrad I. († 1266) und Konrad II. gewesen; Scharr,Nürnberger Reichsforstmeisterfamilie Waldstromer (...1964) S.14 bzw. 15. Eine entsprechende Urkunde König Albrechts I. ist nicht bekannt (freundliche Auskunft von Dr. Paul Herold, Arbeitsstelle Regesta Imperii Albrechts I., Wien). Erst aus dem 15. Jh. stammt eine Fälschung auf Kaiser Friedrich II. von angeblich 1223, regestiert – trotz Siegel Friedrichs III. und frühneuhochdeutschem Text – zum 3. Oktober 1230 bei Böhmer/Ficker (1881f.) Nr.1834 und Zinsmaier, a.a.O. S.204. – Heinrichs VII. Urkunde beginnt mit Nos Heinricus, als hätten die Empfänger ihre Hände im Spiel gehabt. – Angenommen wird, »daß Margarete, die Ehefrau [K]onrad [Stromeirs] II., eine geborene ›von Parsberg‹ gewesen ist«; Scharra.a.O. S.16. Ihr Ehemann war gerade erst vor einem Monat gestorben; Lochner,Nürnberger Jbb. zu 1309 II 3 (in: Bd.2 II, 1835) S.178 und Scharra.a.O. S.16 gegen »1307« ebd. S.15. Im Nürnberger Reichssalbüchlein von ca. 1300 bei Küster,Reichsgut (1883) S.102 ist als Abgabe an die Reichsburg Nürnberg im Abschnitt »Wald [I]« festgehalten, der Stromayer habe alljährlich »von seinem Amt 4 ½ Pfund Heller, von dem Wald, den er pflegt, 20 Pfund Heller« zu entrichten; Scharra.a.O. S.16 versehentlich mit 5 ½ Pfund, trotz den 24 ½ Pfund bei Küstera.a.O. S.21 Sp.1. Waldstromers Zuständigkeitsbereich war gewöhnlich der Lorenzer Reichswald, südlich der Pegnitz; ebd. S.1, 3 u.ö., zusammengefaßt von Walter Bauernfeindin: Diefenbacher/Endres,Stadtlexikon Nürnberg (22000) S.651, was auch für die schließliche Patrizierfamilie Waldstromer von Reichelsdorf ebd. S.1155 durch Michael Diefenbachervorliegt.
Nachträge
Empfohlene Zitierweise
RI VI,4,1 n. 66, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1309-03-04_1_0_6_4_1_108_66
(Abgerufen am 24.04.2024).