RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1
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König Heinrich schickt Dietegen von Kastel nach St. Gallen; dieser empfängt an des Königs Statt den Eid der Klosterleute und nimmt sie gegenüber den Forderungen des St. Galler Abtes in Schutz.
- Originaldatierung:
- do ze mitteruasten ward
Überlieferung/Literatur
Kuchimeister, Nüwe casus monasterii Sancti Galli (ed. von Nyffenegger, 1974) S.93: Vnd do ze mitteruasten ward, do sandt der küng herr Diettegen von Casteln her. Dem swůrent des gotzhus lüt an siner statt. Do wurdent die lüt beschirmt von dem eren beschatzen; vgl. die Ed. von Meyer von Knonau (1881) § 75 S.315f.
Kommentar
Obige Datierung läßt offen, ob ze mitteruasten den Sonntag Lätare als Tag der Eidesleistung meint oder die gesamte »Mittfastenzeit« anspricht. – Der St. Galler Abt Heinrich von Ramstein (nach 11. Okt. 1301 – 22. Juli 1318) bemühte sich seit seinem Amtsantritt um einen Abbau der Schulden seiner Abtei; zu diesem Zweck veräußerte er nicht nur klösterlichen Besitz, sondern trieb von den Klosterleuten rigide Steuern ein, wodurch er sich bei diesen sehr unbeliebt machte; vgl. dazu Werner Vogler in: Helvetia sacra 3 I 2 (1986) S.1308. Nach der Darstellung Kuchimeisters hatte er während der zurückliegenden Thronvakanz seit dem Tod Albrechts I. (1. Mai 1308) bis zum Eintreffen des königlichen Stellvertreters im März 1309 achtmal Steuern und Abgaben von den Klosterleuten eingetrieben, a.a.O. (Also kam er von ingentem maien vntz ze mitteruasten des gotzhus lüt wol ze acht malen ân mit stür vnd mit bett); siehe auch Meyer von Knonau,a.a.O. S.314 A.577. – Dietegen hieß nach der Burg Castell, heute Ruine in der Gemeinde Tägerwilen (Thurgau) sw. von Konstanz; siehe Vock, Die Urkunden des Hochstifts Augsburg (1959) S.592, zu seiner Person auch die Angaben Meyer von Knonaus in Kuchimeister, a.a.O. S.315f. A.579 sowie Hessel,Jbb. Albrechts I. (1931) S.188-190 u.ö. Th.
Nachträge
Empfohlene Zitierweise
RI VI,4,1 n. 78, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1309-03-03_1_0_6_4_1_120_78
(Abgerufen am 24.04.2024).