RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1
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Für Verhandlungen vor dem durchlauchtigsten Fürsten, ihrem hochgeliebten Herrn Heinrich, von Gottes Gnaden König der Römer (serenissimo principi, domino suo carissimo, domino H., Dei gratia regi Romanorum semper augusto), beglaubigen Graf Philipp, der zweitgeborene Sohn König Philipps [IV.] von Frankreich, und seine Ehefrau Gräfin Johanna von Burgund (Ph., domini Franc. regis secundogenitus, comes, ac Johanna eius uxor, comitissa Burgundie) den verständigen Mann, den Kleriker Magister Petrus von Moussy, und den Adligen Johann von Chalon[-sur-Saône], Ritter des (französischen) Königs (discretum virum, magistrum Petrum de Montiaco, clericum, ac nobilem virum Johannem de Monte Cabilonis, militem domini genitoris nostri predicti) dahingehend, daß diese gemeinsam und jeder einzeln verläßlich bevollmächtigt (in solidum plenariam potestatem et speciale mandatum concedimus per presentes) in ihrem Namen ihre Bitten und Forderungen hinsichtlich der [Frei-]Grafschaft Burgund vortragen, und bitten den König, den Überbringern des Schreibens, auch einem von ihnen allein (et cuilibet eorum), huldvoll Gehör zu schenken und angemessenen Wünschen schnell und gnädig zu entsprechen. – Derzeitige Siegel angekündigt (sub sigillis nostris, quibus ad presens utimur). – Serenissimo principi [...]. Ad vestram regiam magestatem [!].
- Originaldatierung:
- act. Par. [...] tridecima die Februar., anno Domini MO CCCO octavo
Überlieferung/Literatur
Überlieferung: Original (Pergament, Reste des Sekretsiegels des Grafen Philipp und leicht beschädigtes Sekretsiegel der Gräfin Johanna jeweils an Pergamentstreifen) Paris Archives Nationales J 611 Nr.28 mit Rückschriften, darunter zeitgenössisch Littera domini Philippi regis Franc. secundogeniti et eius consortis de potestate concessa nunciis mittendis regi Alleman. MO CCCO VIIIO. – Drucke: Schwalm, Reise nach Frankreich und Italien (...1904) S.584f. Nr.10; MGH Const. 4 I (1906) S.243f. Nr.281. – Regest: -.
Kommentar
Beachtung verdient, daß dieses nach dem in Frankreich üblichen Osterstil datierte Kreditiv in Paris aufbewahrt wird. – Der Aussteller, Frankreichs späterer König Philipp V., der Lange (1316-1322, * 1294), war seit 1307 mit Johanna, der Tochter Pfalzgraf Ottos IV. von Burgund, verheiratet. Dieser hatte sie bereits 1291 einem französischen Königssohn in die Ehe versprochen und wegen seiner Schulden die Grafschaftsrechte 1295 an König Philipp IV. verkauft; 1303 war er in französischem Königsdienst gestorben; Jean Richard in: Lex. des MA. 6 (1993) Sp.1576f. und Elisabeth Lalou (ebd.) Sp.2063. Der oben genannte Johann I. (II.) von Chalon, Sire d’Arlay (* um 1257, † 1315), war zunächst Gegenspieler Ottos IV. und Philipps IV. in der Freigrafschaft (Franche-Comté, so allmählich seit dem 14. Jh.) gewesen, hatte mit der Übernahme des Erzbistums Besançon durch seinen Bruder Hugo 1301 aber seinen Widerstand aufgegeben, war mit französischer Pension seit 1302 in Philipps IV. Dienste getreten und verwaltete derzeit, im August 1306 zum Gouverneur der Franche-Comté ernannt, in französischem Auftrag die Freigrafschaft; Roman D’Amatin: DBFr.8 (1959) Sp.219f. und Jean Richardin: Lex. des MA. 2 (1983) Sp.1660.
Nachträge
Empfohlene Zitierweise
RI VI,4,1 n. 58, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1309-02-13_1_0_6_4_1_100_58
(Abgerufen am 28.03.2024).