RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1
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König Heinrich überträgt Erzbischof Balduin von Trier, seinem hochgeliebten Fürsten und Bruder (Balduinus Trevirorum archiepiscopus, princeps ac germanus noster karissimus), dessen Nachfolgern und der Trierer Kirche unwiderruflich und auch für die nachfolgenden Römerkönige verbindlich einen Rheinzoll (pedagium, vectigal, guidagium sive thelonium [...] supra Reni alveum) im Herrschafts- und Geleitbereich des Erzbischofs und der Trierer Kirche, nämlich zwei große Turnosen von jedem Fuder Wein und von den anderen Waren den üblichen Satz, zumal mehrere Durchreisende ihrer Waren beraubt würden, wenn ihnen nicht der Erzbischof oder seine Amtsträger sicheres Geleit gäben. Heinrich begründet seine Übertragung u.a. mit dem desolaten finanziellen Zustand des Erzstifts beim Amtsantritt Balduins und mit den hohen Ausgaben und wertvollen Diensten, die dieser anläßlich seiner Königskandidatur und -wahl (circa nostri culminis promocionem et eleccionem ad supradictum regnum) und überhaupt zum Nutzen des ganzen Kaiserreichs und des Gemeinwesens sowie für den Friedenszustand des Königreichs (imperii tocius et rei publice evidentem utilitatem ac pro bono et pacifico statu regni) auf sich genommen habe und auch in Zukunft leisten werde. – Majestätssiegel angekündigt. – Universis Christi fidelibus [...]. Cum regalem deceat celsitudinem.
- Originaldatierung:
- datum et concessum Confluen. sexta die mensis Febr. intrantis
Überlieferung/Literatur
Überlieferung: Original (Pergament, stark abgerieben, Königssiegel an rot-gelben Seidenfäden) Koblenz LHA, Best. 1 A Nr.4418 mit Rückschriften, darunter (14.Jh.) von 1. Hand H. Bal(duino), von 2. Donacio de theloneo facta Balduino archiepiscopo, später von 3. nach theloneo eingefügt duorum gr. in Confl(uenci)a. – Abschriften des 14. Jh. in den Balduineen, Koblenz LHA: Balduineum I: Best. 1 C Nr.1, Nr.182; Balduineum II: Best. 1 C Nr.2, Nr.196; Balduineum III: Best. 1 C Nr.3, Nr.212 und Balduineum IV (sog. Balduineum Kesselstatt): Best. 1 C, Nr.3a, Nr.268. – Drucke: Günther, CD Rheno-Mosellanus 3 I (1824) S.132 Nr.41; MGH Const. 4 I (1906) S.240f. Nr.276. – Regesten: Böhmer (1831) Nr.5197; ders., Heinrich VII. (...1844) Nr.29; Wauters, Table chronologique 8 (1892) S.762 (suppl.).
Kommentar
Das Privileg wird erwähnt in den Gesta Baldewini II 3 (in: Wyttenbach/Müller, Gesta Trevirorum 2, 1838) S.206f. – Willebrief Erzbischof Peters von Mainz vom 13. September 1309: Vogt, Regesten der Erzbischöfe von Mainz 1 I (1913) Nr.1291. – Zur Bedeutung des Zollprivilegs Pfeiffer, Rheinische Transitzölle (1997) S.483f.
Nachträge
Empfohlene Zitierweise
RI VI,4,1 n. 51, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1309-02-06_1_0_6_4_1_93_51
(Abgerufen am 19.04.2024).