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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1

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König Heinrich nimmt gegenüber dem Dekan und Domkapitel von Münster (honorabilibus viris .. decano et capitulo ecclesie Monasteriensis) wie seine Vorgänger rühmenden Ange­den­kens, die verewigten Römischen Kaiser und Könige (inclite recordationis divorum imperato­rum et regum Romano­rum illustrium, predecessorum nostrorum), das herkömmliche Recht der Ersten Bitten (offerimus primarias preces nostras) zugunsten des Klerikers Ludwig, eines Sohnes des verstorbenen Landgrafen Heinrich [I.] von Hessen (quondam Hinrici lantgravii Has­sie), in Anspruch; er bittet sie nachdrücklich, Ludwig aus Ehrerbietung gegen­über König und Reich als Kanoniker und Bruder an­zu­neh­men und ihn mit der nächsten freiwerdenden Pfrün­de auszustatten. – Honorabilibus viris .. decano [...]. Inclite recordationis divorum.

Originaldatierung:
datum Colonie, kalend. Februarii

Überlieferung/Literatur

Überlieferung: Abschrift des 14.Jh. im Großen Kopiar des münsterischen Domes, Münster StaatsA Mscr. I Nr.1 S.174 Nr.17. – Drucke: Niesert, Münstersche Urkundensammlung 7 III (1837) S.288ff. Nr.52, versehentlich zu 1308; Krumb­holtz, West­fä­li­sches UB 8 (1913) S.170 Nr.489. – Regest: Grotefend/Rosenfeld, Landgrafen von Hessen 1 (1929) Nr.502.

Kommentar

Diese preces primariae Heinrichs sind die ältesten für Münster bekannten; Germania Sacra N.F. 17 I (1987) S.256. Heinrichs VII. Beschäftigung mit Ersten Bitten wird belegt durch Regest ac §§ 8f. sowie Nrn.9, 50 und 54. – Zum erst staufischen Herr­scherrecht der Ersten Bitten Adalbert Erler, Erste Bitten (in: HRG 1, 1971) Sp.1008f. mit Schrift­tums­nach­weisen; spe­ziell zum vorliegenden Stück Bauer, Recht der ersten Bitte (1919) S.112. – Zum Werdegang Ludwigs (* 1282/83), der von 1310 bis 1357 Bischof von Münster war, Germania Sacra N.F. 17 II (1982) S.458f. und Alois Schröer in: Gatz/Brodkorb, Bischöfe 1198–1448 (2001) S.469: Der damalige »Domscholaster in Mainz und Kanoniker in Chartres« wurde 1310 von Papst Clemens V. für Münster providiert und zahlte als erster dortiger Oberhirt 3000 fl. Servitium commune; dazu Sauer­land, Urkunden und Regesten 1 (1902) S.145 Nr.302. Für Ludwigs Provision mit dem Mainzer Kanonikat hatten sich 1307 der französische König Philipp IV. und dessen Bruder Graf Ludwig von Évreux bei Clemens V. erfolgreich eingesetzt; Gro­te­fend, Regesten (1909) Nr.485.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,1 n. 42, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1309-02-01_1_0_6_4_1_84_42
(Abgerufen am 24.04.2024).