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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1

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Dem erlauchtesten Fürsten, seinem hochgeliebten Freund König Heinrich (serenissimo prin­cipi amico nostro karissimo H. Dei gratia regi Romanorum semper augusto) schreibt König Phil­ipp [IV.] von Frankreich: Heinrich habe ihn bereits anderwärts selbst mündlich und schließ­lich auch durch Briefe und den Bericht der [vom französischen König] geschätzten Her­zog Johann [II.] von Brabant und Graf [Johann I.] von Namur von seiner schon vor der Erhebung zum römischen König aus vielerlei Gründen bestehenden Zuneigung in Kenntnis gesetzt und ihn nun durch den genannten Herzog und Grafen seiner anhaltenden Freundschaft versichert, die er auch durch Taten zur Ehre [Philipps] zu beweisen versprochen habe (quod insolite amicitie et vere fidei puritate nobiscum stare et in ipsorum exhibitione per factorum experientiam, quocienscumque casus se offerent sinceris affectibus, ad honorem nostrum vos proponitis exercere). Philipp gibt seiner Freude darüber Ausdruck, umso mehr, als er von der Wahrheit all dessen völlig überzeugt sei und wisse, daß dies ihren beiden Reichen zum Nut­zen gereichen werde. Darüber hinaus teilt er Heinrich mit, er wolle ihm ein Gleiches tun, da er ihn seit ihrer ersten Bekanntschaft und auch nach dessen Erhebung zum römischen König hochschätze und nun ihrer beider Freundschaft mit vermehrtem Eifer fortsetzen wolle, wofür er selbst und die Seinen Sorge tragen sollten, so daß dadurch Heinrichs Nutzen und Ehre gesteigert würden.

Originaldatierung:
datum Parisius etc.

Überlieferung/Literatur

Überlieferung: Kopie Paris BN Ms. latin Nr.10919 fol.252. – Drucke: Wenck,Clemens V. und Heinrich VII. (1882) S.171 Nr.3; *MGH Const. 4 I (1906) S.241f. Nr.278. – Regest: -.

Kommentar

Der von den genannten Gesandten überbrachte Brief König Heinrichs vom 30. Januar 1309 ist an gleicher Stelle vor dem Antwortschreiben Philipps des Schönen kopial überliefert; Drucke: Wenck,Clemens V. und Heinrich VII. (1882) S.170f. Nr.2; *MGH Const. 4 I (1906) S.241 Nr.277. Siehe oben Nr.41. – Für die Beziehungen zwischen Philipp IV. und Heinrich VII., der bereits 1294 als Luxemburger Graf im Vertrag von Pontoise Lehensmann des französischen Königs wurde, vgl. ausführlich Jäschke, Reichsgrenzen und Vasallitäten – zur Einordnung des französisch-deutschen Grenzraums im Mittelalter (...1996), S.113-178, hier bes. S.125-132, und oben Regesten e und f. Philipps Briefeingang spielt auf den Vertrag von Pon­toi­se an, in dem die Zuneigung und Dienstwilligkeit des Luxemburger Grafen als Begründung für die Annahme als Lehns­mann des französischen Königs angeführt werden: [...], que nous pensanz et regardanz la grant affeccion, que nobles hons Henris, contes de Luxembourc, a verz nous et la bonne volente et le grant desir, qu’il a de nous servir et d’aidier en la defen­se de nostre roiaume de France, [...]; Wampach, UQB 6 (1949) S.2 Nr.554. Th.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,1 n. 57, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1309-01-30_2_0_6_4_1_99_57
(Abgerufen am 19.04.2024).